Social Media hat sich zu einem integralen Bestandteil der heutigen Gesellschaft entwickelt. Man könnte fast sagen, für jedes Social Media-Bedürfnis gibt es ein eigenes Netzwerk. Auf Instagram posted man mit Vintage-Filtern verschönerte Fotos, auf Twitter muss man sich kurz fassen und ist schnell über aktuelle Ereignisse informiert. Last.fm bildet eine Plattform für Musik und auf Pinterest kann man auf einer virtuellen Pinnwand zusammenstellen, was einem gefällt, und und und….
Natürlich sind meine Beschreibungen hier sehr plakativ und werden den einzelnen Medien nicht gerecht, doch die Vielfalt dieser Netzwerke wird auf jeden Fall unterstrichen. Wie viele Onlinephänomene ist Social Media sehr schnelllebig: Laufend kommen neue Netzwerke hinzu und will man verschiedene Plattformen nutzen, so wissen wir alle, wie aufwendig es ist, die einzelnen Accounts sorgfältig zu verwalten… Auch Unternehmen sind diesem Wandel ausgesetzt und müssen sich der Herausforderung stellen, ob dem neuen Netzwerk nun beigetreten werden soll oder nicht. Einfach mal drauflos posten, plussen, pinnen und liken? Weit gefehlt.
Lies hier, was es für Firmen zu beachten gilt, wenn es darum geht, eine Social Media-Strategie zu entwickeln.
Der Blog econsultancy.com kennt DIE 5 Aspekte, die unbedingt abgewogen werden müssen, damit man sich nicht ziellos in ein Social Media-Abenteuer stürzt:
1) Welches Netzwerk erfüllt meine Anforderungen?
Jedes Netzwerk erfüllt andere Kommunikationsbedürfnisse. Social Media bietet zahllose Möglichkeiten, mit den Kunden zu interagieren und somit eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. Im Vorfeld ist eine klare Analyse der eigenen Marke, der Kommunikationsbedürfnisse und auch der anzusprechenden Kunden sehr empfehlenswert. Ziel von Social Media ist, im Gegensatz zur lange üblichen, einseitigen Kommunikationsbeziehung, eine zweiseitige zwischen Unternehmen und Nutzer zu fördern. Doch wie gelangt man zur ultimativen Strategie? Wie überall gilt auch hier: Ausprobieren, ausprobieren, ausprobieren. Nur so können die eigenen Ansprüche an ein Netzwerk ermittelt werden, und Fehler macht man schliesslich nicht umsonst. Natürlich heisst das nicht, dass man kopflos jedem Netzwerk beitreten sollte, doch eine gewisse Portion Risiko – angenommen, man hat die Analyse im Vorfeld seriös durchgeführt – hat noch niemandem geschadet…
2) Wo sind meine User anzutreffen?
Ein zentraler Vorteil von Social Media ist es, eine Beziehung zu den Kunden aufzubauen und dadurch eine stete Markenpräsenz zu fördern. Deshalb ist es unabdingbar, diejenigen Plattformen zu wählen, auf welchen die anzusprechenden Nutzer auch anzutreffen sind.
Econsultancy nennt als Beispiel Instagram: Hierbei handelt es sich um ein soziales Netzwerk, das vor allem gut verdienende Nutzer anspricht, weshalb viele Luxusmarken hier vertreten sind. Es verwundert deshalb auch nicht weiter, dass es die Luxusmarken sind, welche hier die meisten Follower zählen können. Obwohl Instagram nicht das weltweit grösste soziale Netzwerk ist, erfüllt es die Kommunikationsbedürfnisse der Luxusbranche.
Auch hier gilt also: Qualität vor Quantität.
3) Ist es wichtig, meine Performance in Social Media zu messen?
Ja. Social Media bringt gewisse Schwierigkeiten mit sich, was das Messen des ROI (Return on Investment) angeht. Auch hier unterscheiden sich die einzelnen Netzwerke bezüglich der Messbarkeit der Performance: Klicks auf Pinterest, wurde bewiesen, sind produktiver als vergleichbare Aktivitäten auf Facebook oder Twitter. Hieraus soll natürlich nicht blind der Schluss gezogen werden, dass Social Media-Aktivitäten von Unternehmen nur noch auf Pinterest beschränkt werden sollten (siehe Punkt 1 und 2). Bietet aber ein Netzwerk die Möglichkeit, den ROI zu messen, sollte dies auf jeden Fall genutzt werden. Dies nicht zuletzt, wie auch der Blog ethority.de sagt, weil die aufgewendeten Budgets für Social Media laufend steigen. Indem in diesem Bereich nun vermehrte Ausgaben getätigt werden, sollte auch analysiert werden, ob die Tätigkeiten rentabel sind. Diese Analyse ist zudem eine hilfreiche Grundlage für weitere Investitionen in Social Media.
4) Wie handle ich das Problem der Überschneidungen?
Viele Nutzer sind nicht nur in einem Netzwerk aktiv, sondern in mehreren gleichzeitig – für die Unternehmen ein „Fluch und Segen“ zugleich. Die Parallel-Nutzung verschiedener Netzwerke durch die User ermöglicht es den Unternehmen einerseits eine stärkere Markenpräsenz aufzubauen, da die Kunden auf verschiedenen Kanälen gleichzeitig und auf möglichst unterschiedliche Weise angesprochen werden können. Andererseits kann dies auf Seiten der Unternehmen zu massiv erhöhtem Aufwand führen. Hierbei muss dann beachtet werden, ob sich dieser Mehraufwand auch effektiv lohnt, denn oftmals resultieren daraus verhältnismässig kleine Vorteile. Wird also in Betracht gezogen, einem neuen Netzwerk beizutreten, so sollte unbedingt abgewogen werden, welcher Zusatznutzen aus dem Beitritt resultieren würde und wie stark sich die Funktionalität mit bereits bestehenden Netzwerken überschneiden würde. Ein gewisses Mass an Doppelspurigkeit lässt sich kaum vermeiden (und schadet auch nicht weiter), sollte die Überschneidung aber sehr gross sein, sollte in Erwägung gezogen werden, die zur Verfügung stehenden Ressourcen in ein anderes Netzwerk zu investieren – vorzugsweise in eines, welches neue Interaktionsmöglichkeiten und neues Publikum bringt.
Hier kann abgewogen werden, ob es nicht doch Sinn machen würde, zwei ähnliche Plattformen zu betreuen: Denn das Kuratieren zweier ähnlicher Plattformen muss nicht zwingend einen massiv erhöhten Aufwand mit sich bringen, können ja sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden.
5) Kann ich Risk-Controlling betreiben?
Bis hierhin sollte klar geworden sein, dass es (leider) kein allgemeingültiges Rezept für die ultimative Strategie gibt. Denn Unternehmen, die in Social Media aktiv sind, sind stets gewissen Risiken ausgesetzt: Einerseits kann man riskieren, Investitionen in Netzwerke zu tätigen, die nirgendwo hinführen, andererseits ist der Anschluss aufgrund der Schnellebigkeit der Branche schnell verpasst. Auch dieser Punkt zeigt wiederum, wie wichtig es ist, die eigene Position und Ziele klar zu definieren, damit eine schnellere Reaktionszeit gewährleistet werden kann. Wie lässt sich das Risiko minimieren? Lies hierfür Punkt 1-4.
Und was ist mit CONTENT?
Econsultancys Auflistung zeigt 5 wichtige Punkte, die unbedingt abgewogen werden sollten, bevor sich ein Unternehmen für ein neues Social Media-Netzwerk entscheidet. In den Kommentaren zum Post wird “Content” als zu berücksichtigender Faktor ergänzt. Auch meiner Meinung nach ist dieser Punkt sehr wichtig. Content geht Hand in Hand mit der Funktionalität eines Netzwerkes, da jedes die Verbreitung einer anderen Art von Content ermöglicht. Will ein Brand zum Beispiel auf YouTube aktiv sein, sollte es auch die Ressourcen und Fähigkeiten haben, Video-Content zu erstellen und zu verbreiten. Bevor also einem neuen Netzwerk beigetreten wird, sollte also auf jeden Fall auch eine Content-Strategie erarbeitet werden, damit diese wiederum bei der Wahl der sozialen Netzwerke berücksichtigt werden kann.
Dies ist ein studentischer Beitrag von Valérie Eckard (@paraparadoxal), den sie im Rahmen der Vorlesung “Online-Marketing” verfasst hat. Valérie Eckard studiert Deutsche Literatur in Hauptfach und Publizistik- und Kommunikationswissenschaft und BWL im Nebenfach an der Universität Zürich. In ihrer Freizeit möchte sie am liebsten 1000 Dinge gleichzeitig tun, alle europäischen Städte bereisen und bloggt seit kurzem über Beauty, Fashion und Literatur.
Leave a Reply
You must be logged in to post a comment.