Das Internet als Chance für den Detailhandel

Egal ob Zara, Manor, Migros oder Mango, fast jeder Detailhändler unterhält mittlerweile einen eigenen Onlineshop als zusätzlichen Absatzkanal nebst dem klassischen Geschäft. Das Internet und vor allem seine mobile Nutzung bietet aber für den Detailhandel noch weiteres Potential, das bisher noch nicht völlig ausgeschöpft ist. Die folgenden Ausführungen basieren auf einer Reihe von Empfehlungen für eine gewinnbringende Nutzung des Internets, die econsultancy.com für den Detailhandel erarbeitet hat.

cat shopping

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Die Grundvoraussetzung: Eine aktuelle und informative Webseite
Wir kennen es alle: Für viele Einkäufe beginnt die Recherche dazu bereits schon vorher im Internet. Preise werden verglichen und Erlebnisberichte gelesen. Gemäss der Studie “Schweizer Online Handel 2011” haben sich Blogs, soziale Netzwerke und Foren zu den wichtigsten Informationsquellen in der Vorkaufphase entwickelt. Dementsprechend ist bereits in dieser Phase schon wichtig, dass der Detailhandel sich präsent zeigt und eine aktuelle Webseite anbietet, wo Produktinformationen sowie Angaben zur Verfügbarkeit der Produkte im Laden zugänglich gemacht werden.

Online reservieren, offline abholen
Die Möglichkeit anzubieten, die Ware online reservieren zu können und im Geschäft abzuholen ist nicht nur eine angenehme Sache für den Kunden, sondern spart ihm auch Zeit und Geld. Man muss nicht mehr lange durch das Geschäft streifen auf der Suche nach dem gewünschten Artikel, sondern kann direkt an die Kasse gehen und sein Paket abholen. Deshalb sollte diese zusätzliche Dienstleistung auch auf der Homepage angeboten werden (Well done, Zara!). Eindrückliche Zahlen hat das britische Warenhaus House of Fraser vorzuweisen: 35% aller Online-Einkäufe werden direkt im Laden abgeholt und 25% dieser Kunden tätigen zusätzlich noch Einkäufe beim Abholen der Ware.

Verbesserung des Einkauferlebnisses
Das Internet kann nicht nur genutzt werden, um mehr Kunden ins Geschäft zu locken, sondern um das Erlebnis vor Ort zu optimieren. Dies kann durch aufgestellte Monitoren als virtuelle Ladenführer geschehen oder durch “interactive mirrors”, welche den Kunden die Möglichkeit bieten sollen, ihre im Geschäft geschossenen Bilder auf sozialen Netzwerken und somit mit der ganzen Welt zu teilen. Dies sorgt nicht nur für Wow-Erlebnisse, sondern bietet den Kunden gleichzeitig auch einen praktischen Nutzen.

Smartphones, Wifi und Apps
Realität ist, dass in der Schweiz fast jeder zweite ab 15 Jahren ein Smartphone besitzt und diese werden auch beim Einkaufen genutzt. Als Detailhändler sollte man deshalb die Nutzung des Internets im Geschäft erleichtern, indem man beispielsweise Wifi zur Verfügung stellt. Indem man den Kunden die Möglichkeit gibt, im Geschäft online zu sein, schliesst sich auch wieder der Kreis, der bei einer guten und informativen Webseite beginnt. Hier sollte der Punkt sein, wo der Kunde die Webseite des Ladens, indem er sich befindet aufsucht, um sich über die Produkte zu informieren!

Vorbildlich ist hier das Beispiel der französischen Supermarktkette Casino: Mit der Casino-App kann man im Voraus Einkaufslisten erstellen und im Laden selbst dann mit dem Smartphone die Produkte, die man kaufen möchte, scannen und schliesslich auch bezahlen. Wäre dies nicht auch ein Wunschtraum für uns Schweizer Migroskunden?

That awkward moment when someone asks you to tell more about yourself

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Dies ist ein studentischer Beitrag von Sabine Lorencez (@Sa_L_A), den sie im Rahmen der Vorlesung “Online-Marketing” verfasst hat. Sabine studiert Publizistik und Populäre Kulturen an der Universität Zürich. Ihre Freizeit verbringt sie auf Pinterest oder Facebook. lol.

 

Quellenverzeichnis:

  • http://econsultancy.com/ch/blog/10766-why-the-high-street-needs-the-internet
  • http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2012/03/20/Schweiz/Fast-jeder-Zweite-hat-ein-Smartphone
  • http://www.irm.unisg.ch/de/Veranstaltungen/Internettag/Studie+Online-Handel.aspx

Bilderverzeichnis:

  • http://www.pantherkut.com/2008/04/16/shopping/
  • http://www.9to5lol.com/that-awkward-moment-when-someone-asks-you-to-tell-more-about-yourself/
Posted in studentischer Beitrag
One comment on “Das Internet als Chance für den Detailhandel
  1. Frölain says:

    Hoch lebe das Internet – nein jetzt mal ernsthaft. Online Shopping boomt. Natürlich ist es toll, wenn man sich nicht mehr in die überfüllten Läden zwingen muss und seine Einkäufe bequem vom Sofa aus tätigen kann. Die momentane Entwicklung bergt viel Potenzial für den Schweizer Detailhandel, aber man sollte nicht vergässen, dass sich parallel zu diesem Trend auch die Konkurrenz vervielfacht hat und die meisten von uns tragen mit Freude dazu bei. Letzte Woche wollte ich mir eine CD kaufen und bin natürlich nicht ins CD-Geschäft, sondern auf amazon.de! Dort kostete das begehrte Stück 14€. Aber ges geht noch dicker. Da es sich um eine englische Band handeltet, stöberte ich nach derselben CD auf amazon.uk und voilà: dort kostete sie nur 5£. Inklusive Porto hat mich die CD umgerechnet nur 10.- gekostet und ich war auch noch stolz auf mein taktisches Vorgehen. Ja ich weiss – shame on me – aber der Reiz war einfach zu gross. Als ich dann am Samstag durch unser Dorf schlenderte bemerkte ich den Liquidationsverkauf unseres CD-Ladens. Der Chef meinte nur, er könne mit der harten Konkurrenz nicht mehr mithalten. Schliesslich seine die Leute heute nicht mehr bereit für eine CD 24.- zu bezahlen! …und ja, ich habe mich geschämt, für das was ich getan habe.

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