Die Zukunft des Onlineshoppings bist Du!

Von Pinterest hat wohl jeder schon gehört. Doch was bitte ist Svpply?

Ich gebe zu, auch ich habe bis vor kurzem noch nie von Svpply gehört. Eine nicht ganz repräsentative Umfrage im Freundeskreis bestätigte mir, dass diese „Social Shopping Company“ in der Schweiz wohl eher unbekannt ist (falls ich mich irre – meldet euch!).

Svpply funktioniert ähnlich wie Pinterest: User generieren den Inhalt der Seite, indem sie Produkte verlinken, die ihnen besonders gefallen. So können originelle Schmuckstücke, stylische Sofakissen oder intelligente Gadgets mit (Facebook-)Freunden und (Twitter-)Followern geteilt werden. Im Unterschied zu Pinterest können die Lieblingsstücke jedoch auch gleich gekauft werden: Mit einem Klick landet man im Online-Shop des Herstellers und kann sofort bestellen.

Screenshot des Svpply-Shops

User generieren den Inhalt

Svpply betont dabei, dass es sich allein um Produkte handelt, die von Membern der Community hinzugefügt werden. Als Händler kann ich einzig einen „Svpply“-Button in meinen Online-Shop integrieren, der den Benutzern erlaubt, ein bestimmtes Produkt einfach zu teilen. So sollen pro Tag über 3000 neue Produkte auf Svpply vernetzt werden.

Svpply verbindet also das „Lädele“ oder „Window Shopping“ mit der äusserst wirksamen Form der Mund-zu-Mund-Propaganda. Produkte, die mir Freunde empfehlen, kaufe ich auch eher, als wenn ich diese nur durch traditionelle Werbung kenne. Ausserdem schliesst Svpply die letzte Lücke im Kaufprozess, indem es mir nicht nur Dinge zeigt, die ich unbedingt will, sondern mich auch gleich zum richtigen Online-Shop weiterleitet. Innert Sekunden finde ich tolle Gegenstände und kann sie sogleich auch erwerben.

Am 6. September 2012 verkündete nun Svpply, dass sie von eBay akquiriert wurden. Es wurde betont, dass dies keine Auswirkungen auf die virtuelle Schaufensterseite haben werde. Das Svpply-Team werde eBay helfen, verbesserte und personalisierte Erlebnisse und Verkaufsoptionen zu entwickeln. eBay versucht schon seit längerem, den Einkäufern eine persönlichere Erfahrung zu bieten, indem es zum Beispiel ähnliche Produkte aufzeigt, wie jene, für die man sich gerade interessiert.

Individuelle Zukunft?!

In Zukunft wird das Internet immer stärker auf das Individuum und dessen Präferenzen zugeschnitten sein. Man geht davon aus, dass User eher wieder auf eine Homepage zurückkehren, wenn diese ihnen Dinge präsentiert, die für den Einzelnen von persönlichem Interesse und Relevanz sind. Wichtig ist jedoch, dass diese Auswahl nicht vorhersehbar ist – Kunden müssen das Gefühl haben, etwas selber entdeckt zu haben. Denn wer den Eindruck hat, nicht mehr selbstständig wählen zu können, und glaubt, nur noch ein beschränktes Angebot gezeigt zu bekommen, reagiert mit Reaktanz und vermeidet solche Seiten.

Dies ist ein studentischer Beitrag von Mirjam Menzi (@menzimirjam), den sie im Rahmen der Vorlesung „Online-Marketing“ an der Universität Zürich verfasst hat. Mirjam Menzi studiert Publizistik, Erziehungswissenschaft und BWL. In ihrer Freizeit befasst sie sich sehr gerne auch mit „Offline-Medien“ und schreibt ab und zu Artikel für eine Lokalzeitung.

Posted in studentischer Beitrag
16 comments on “Die Zukunft des Onlineshoppings bist Du!
  1. Janine says:

    Interessanter Beitrag, Mirjam! Ich habe zuvor ehrlich gesagt auch noch nie von svpply gehört, aber in der dynamischen digitalen Welt ist es auch schwer, immer mithalten zu können..

    Das Konzept finde ich spannend und zugleich raffiniert, können doch damit einmal evozierte Kundenbedürfnisse mit einem Mausklick befriedigt werden. Ein weiteres Beispiel dafür, dass das World Wide Web trotz seiner Grösse doch auch sehr individuell und persönlich auf einen zugeschnitten genutzt werden kann.

    Weiss das Internet bald mehr über uns und unsere Bedürfnisse als wir selbst?

  2. Larissa says:

    Ein spannender Beitrag!
    Zuvor hatte ich noch nie von Svpply gehört (und ebenso wenig von Pinterest). Daher wollte ich mir Svpply kurz anschauen und begann sogleich etwas darin zu stöbern. Man findet wirklich tolle Dinge und ich könnte mir durchaus vorstellen, mich zu registrieren. Solange die Händler dort nicht selbst ihre Produkte anpreisen, halte ich das für eine gute Sache. Auch ich würde mir eher etwas kaufen, was ich dort sehe, anstatt was mir durch traditionelle Werbung vermittelt wird, weil Svpply einfach glaubwürdiger scheint.

  3. Laila Salama says:

    Sehr spannender Beitrag! Ich kannte Svpply vorher auch nicht, finde das Konzept jedoch sehr vielversprechend.
    Die Idee, das Produkte nicht mehr von grossen Konzernen, sondern direkt von Freunden empfohlen werden, hat, wie erwähnt, viel Potenzial. Man kann damit die kritische Haltung der Käufer gegenüber Werbung umgehen.
    Dennoch sehe ich den Kauf von Svpply durch ebay schon ein wenig kritisch: Könnte der Auktionsriese nicht Einfluss auf das Weiterleiten der Produkte zu den Verkaufsstellen nehmen, indem er sie nun eher mit eigenen laufenden Aktionen verbinden lässt, anstatt mit herkömmlichen Geschäften?
    Ich denke, das wird erst die Zukunft zeigen. Ich bin jedoch sehr gespannt, ob und wie schnell sich Svpply auch bei uns ausbreiet und etabliert.

  4. Christoph says:

    Spannender Beitrag Mirjam! Aber auch ich muss zugeben, dass ich noch nie etwas von diesem Dienst gehört habe! Dennoch kann ich mir gut vorstellen, dass die Nutzer von diesem Angebot gut profitieren können. Denn wie du beschriben hast, ist es eine raffinierte Idee, wenn die Produkte eines Unternehmens durch dessen Kunden selbstständig weiterverbreitet werden. Kosteneinsparung für die Firmen auf der einen Seite und andererseits wird man als Konsument nicht direkt von persuasiven Werbebotschaften “bombardiert” hinter welchen man oft eine Täuschungsabsicht vermutet. Denn wenn Produkte von Freunden und Bekannten angepriesen werden ist das schon was spezielles.

  5. Sarah says:

    Sehr interessanter Beitrag!

    Auch ich habe zuvor noch nie etwas von “Svpply” gehört. Nach dem lesen dieses Blogs habe ich mir die Seite angesehen und finde sie grossartig.
    Besonders gefällt mir, dass zum Beispiel nicht nur Klamotten oder Technikzubehör verkauft wird, sondern alles mögliche.
    Deshalb denke ich es ist nur eine Frage der Zeit, bis mehr Leute in der Schweiz von dieser Seite hören und sie auch besuchen.
    Ebenfalls bin ich der Meinung, dass das Vertrauen zu einem Produkt steigt, wenn es einem direkt durch die eigenen Freunde empfohlen wird.

  6. Fabienne says:

    Toller Beitrag Mirjam! Du hast durch deinen Blogpost gerade mein Wissen erweitert, denn ich habe, wie offenbar viele andere Studenten hier, noch nie zuvor von Svpply gehört. Finde es eine tolle Sache und ich denke ich werde in nächster Zeit auch selber ein Profil anlegen auf dieser Homepage.
    Diese Homepage ist wirklich eine gute Sache, denn man befindet sich dort nicht nur in “einem einzelnen Online-Shop”, sprich bei nur einer einzigen Marke, sondern direkt in allen Shops, von welchen Produkte empfohlen wurden auf Svpply. So hat man eigentlich auf einen Blick ein riesen “Online-Kaufhaus” vor sich. Was will man mehr, wenn es in ein paar Wochen um das Suchen/Finden/Kaufen von Weihnachtsgeschenken geht?;-)

  7. Jacqueline says:

    Cooler Beitrag Mirjam! Wie die Mehrheit kenne ich Svpply auch nicht..Pinterest habe ich auch schon gehört aber mich noch nicht damit angefreundet. Die Idee von Svpply tönt aber sehr spannend..ich denke es lohnt sicher sicher mal diese Art des “Window shoppings” kenne zu lernen…sofern es nicht die Unternehmen selber sind, die ihre Ware anpreisen!
    Spannend finde ich noch den letzten Abschnitt der individuellen Zukunft..ist das dann wie bei Google…haben sie dann auch alle unsere Präferenzen gespeichert? Ist das dann auch so individuell wenn man nicht alles erkunden kann? Interessant zum weiterbeobachten!

  8. Sina says:

    Pinterest kenne ich schon, aber Svpply ist mir neu 🙂 Klingt auf alle Fälle sehr toll, denn ich habe mich z.B. bei Pinterest schon oft gefragt, woher die tollen Sachen kommen und wo man die kaufen kann 😉 Dass das Konzept bei Svpply darin besteht, dass Freunde und Bekannte Produkte empfehlen, finde ich besonders gut, weil das etwas ganz anderes ist als wenn es von einem Händler kommt. Es wirkt auf mich glaubwürdiger und auch interessanter.

  9. Sabine says:

    Überraschung, auch ich kannte Svpply bis jetzt nicht 😉 Es gibt aber bereits eine Seite im Web mit ähnlichem Konzept: http://www.shopstyle.com, die jedoch eher auf Fashion und Beauty ausgerichtet ist. Zudem besteht auch auf Pinterest die Möglichkeit Artikel aus Onlineshops direkt zu pinnen, die dann mit einem Preistag markiert sind und so geteilt werden können. Klickt man drauf, landet man direkt beim Anbieter und kann den Artikel kaufen. Ich bin also gespannt, wie Svpply sich behaupten können wird.

  10. Judith says:

    Sehr spannender Beitrag! Ich denke, dass das Konzept von Svpply sehr raffiniert ist; durch das persönliche Empfehlen von anderen schafft es bei den Kunden viel mehr Vertrauen als wenn die Unternehmen selbst ihre Produkte anpreisen. Zusätzlich bin ich jedes Mal erstaunt zu sehen, wie sich die Welt durch das Internet doch verändert hat. Man stelle sich vor, wie lange das vor nur 20 Jahren gedauert hätte, einem Freund ein Produkt zu nennen, bis dieser ihn gefunden und gekauft hat – und hier geht das in wenigen Minuten!

  11. Lucile says:

    interessante Seite. hübsch anzusehen. aber nach einigen Minuten des ziellosen Windowshoppings frage ich mich, welchen Mehrwert die Seite mir bietet.

    Klar, auf der Suche nach stylischen, neuen Produkten komme ich auf der Seite um einiges schneller voran, als wenn ich mich durch Blogs lese, doch erhalte ich hier nur bebilderte Links zu hübsch anzusehenden Produkten. Eine wirkliche Empfehlung zu den Dingen, eine Auflistung von Vor- und Nachteilen oder Gründe dafür, wieso dieses Produkt gerade so toll sein soll, erhalte ich hier nicht. Die meisten Resultate beziehen sich sogar auf Dinge, welche die User selbst gar nicht besitzen. Es werden mir nicht Produkte gezeigt, welche “ich unbedingt will”, beim herumstöbern werden mir vielmehr neue Bedürfnisse erst klar gemacht und mittels Direktlink hätte ich gleich die Gelegenheit diesem spontanen Kaufimpuls nachzugeben.

    Doch wie verdienen die Betreiber von Svpply ihr Geld?
    Muss es mich nicht etwas zum nachdenken bringen, wenn ich bei den Sponsoren auch auf Onlinehändler stosse?

    Wirkliches Vertrauen kann ich hier zu Kaufempfehlungen nicht aufbauen. Für regnerische Nachmittage scheint mir die Seite allerdings gut geeignet, wenn man sich vor der Hausarbeit drücken will.

  12. Alessandra Gabaglio says:

    Hallo Mirjam,

    danke für deinen interessanten Blogpost. Ich habe mir gerade die Webseite von Svpply angeschaut und denke, ich werde mich registrieren. Ich möchte ein für alle Mal diese neue Kaufmethode ausprobieren! Ich bin der Meinung, dass dies, vor allem für jüngere Leute, eine sehr attraktive Shopping-Methode sein kann, aber mich würde auch interessieren zu wissen, wie viele Produkte eigentlich dadurch verkauft werden? Oder sind Webseiten wie Svpply oder Pinterest eher als digitale Schaufenster und Werbeplattformen konzipiert?
    Ausserdem habe ich mich gefragt, ob es auch ähnliche Webseiten gibt, die aber für ältere Leute gedacht sind? Dies würde sicher einen neuen und ökonomisch interessanten Marktsektor darstellen.

  13. Sarah S. says:

    Svpply scheint eine sehr zeitsparende und nette Methode zu sein, sein Geld noch effizienter und schneller ausgeben zu können.
    Genau mein Fall!

    Jetzt muss nur noch das Geld kommen.

  14. Charlotte says:

    Toller Beitrag Mirjam!

    Auch ich habe noch nie zuvor von Sypply gehört… Ich glaube du hast Svpply gerade echt gut vermaktet an uns Studenten!
    Ich habe mir die Seite soeben angeschaut, finde sie echt toll. Es ist cool zu sehen, was gerade “popular right now” ist und es macht einem einfach Spass die Seite zu durchstöbern! Gut finde ich auch, dass es Produkte aller Preiskategorien gibt! Mir gefällt der Mix von Clothes, Tech, Media, Home und Art .. es ist für jeden etwas dabei!

  15. Denise says:

    Das Konzept von Svpply scheint ähnlich zu sein, wie jenes von Wanelo.com. Ich denke vor allem für Online-Shopping-Süchtige (wie mich), die gerne neue Shops entdecken, bieten sich solche Konzepte super an. Was mir allerdings fehlt, ist die Möglichkeit nach vorgegeben Kategorien zu suchen. Der Filter ist bestimmt hilfreich, aber habe das Gefühl, dass die Artikel teilweise mit ein wenig unklaren Tags versehen werden.

  16. Natalie says:

    Ich muss sagen, dass ich mich schwer für solche Seiten begeistern kann. Online-Shopping wird zwar verschönert, aber letztendlich bleibt Online-Shopping immer noch ein vereinsamender Faktor. Man sitzt daheim, durchstöbert stundenlang diese Websites auf der Suche nach Dingen, die einem das Leben verschönern sollen. Letztendlich ändert die Verschönerung der Website auch nichts daran, dass dieses Online-Shopping zu einer Vereinsamung des Individuums führt! Und dass das Internet bald mehr über meine Bedürfnisse weiss, als dass ich mir dieser selbst bewusst bin, finde ich auch leicht kritisch. Wer hat es schon gern, dass eine Maschine einen besser kennt als man sich selbst!

Leave a Reply

Sharing is Caring!
Online Marketing Vorlesung
Ab 18. September 2012
Dienstag 08:00-09:45
Infos: Online Marketing Vorlesung
Klout Ranking