Drei Gründe warum Content Marketing scheitern kann

Seit geraumer Zeit ist das Content-Marketing in aller Munde und verspricht als neuer Stern am Marketing-Himmel ernst zu nehmende Investitionserträge. Damit verbunden kommt jedoch postwendend auch die Frage auf, ob es tatsächlich lohnenswert ist in diese Marketingmethode zu investieren oder ob man eher auf die klassischen, altbewährten Werbevarianten setzt. Verfechter dieses Marketingtypus sind überzeugt, dass Content-Marketing einen durchaus positiven Einfluss hat und sich bei richtiger Anwendung auch finanziell auszahlt. Die Spezialisten verweisen aber auf die folgenden drei grundlegenden Probleme die unbedingt beachtet werden sollten.

Welche Probleme sind zu beachten? Image courtesy of "jscreationzs" / FreeDigitalPhotos.net

Welche Probleme sind zu beachten? Image courtesy of “jscreationzs” / FreeDigitalPhotos.net

1. Firmen müssen eine “Markenstimme” entwickeln.

Obwohl Firmen Stunden damit verbracht haben ein passendes Logo für ihre Marke zu kreieren, haben sie keinen Gedanken an das Entwickeln einer charakteristischen, unverwechselbaren „Markenstimme“ verschwendet. Es liegt auf der Hand, dass wenn man mit seinem Produkt eine junge Zielgruppe zwischen 16-24 Jahren ansprechen möchte, keine 50-jährige Person angestellt werden kann, welche der Marke ihre Stimme mit veralteten Slangausdrücken oder Redewendungen verleiht. Es ist daher von grosser Bedeutung, einer Marke eine authentische Stimme zu geben, eine Stimme, welche sich in die zu adressierenden Konsumenten hineinversetzen kann und diese somit gezielt anzusprechen vermag.

2. Firmen fokussieren zu sehr auf Eigenwerbung.

Häufig sind Kunden, die ihr Produkt durch Content-Marketing bewerben, nicht restlos überzeugt, dass simple Inhalte ihr Produkt genügend promoten würden. Dabei ist zu erwähnen, dass wenn für ein Produkt explizit und aggressiv die Werbetrommel gerührt wird, nur wenige Kunden direkt angesprochen werden und auf den Inhalt klicken, geschweige denn den Inhalt teilen und weiterverbreiten. Vielmehr ist ein Vertrauensverlust in jeglichen weiter publizierten Inhalte der Marke die Folge.
Die potenziell existierenden Verbraucher sind klug. Sie erwarten Inhalte, die einen Wert in ihr Leben bringen, ihnen weiterhelfen und sie in irgendeiner Weise „glücklich“ machen. Ein Content-Marketing Spezialist muss ihnen diese Inhalte liefern, er soll einen Kunden fesseln, gewinnen und möglichst auch halten. Ziel muss es sein, dass eine Marke oder ein Produkt von der ausdrücklichen Verbindung mit fantastischen Inhalten profitiert.

3. Firmen verbreiten ihren Inhalt nicht.

Bei der Verbreitung von qualitativ hochwertigen Inhalten übers Netz ist es äusserst wichtig möglichst viele Leute zu erreichen. Auch wenn man in sämtlichen sozialen Netzwerken vertreten ist und bei Twitter mehrere tausend „followers“ besitzt, besteht bei weitem keine Garantie, dass die veröffentlichten Blogeinträge tatsächlich auch gelesen werden. Ein Lösungsvorschlag wäre in Inhaltsdistributionsplattformen wie „Outbrain“ zu investieren. Outbrain verlinkt die eigenen Blogeinträge auf anderen Websites (wie beispielsweise auf den weltweit führenden Nachrichtenagenturen Reuters oder CNN) mit Artikeln, welche inhaltlich zum persönlichen Blogeintrag passen. Durch diese einzigartige Platzierung wird versucht, das Publikum, welches aktiv nach weiterführendem Inhalten sucht, direkt auf den persönlichen Blog weiter zu leiten damit so „Traffic“ generiert wird.

Obwohl nun einige dieser Punkte mit einem grossen Aufwand verbunden sein mögen, ist es entscheidend, dass man sie von Beginn weg beachtet und sich einen exakten Plan über seine Content-Marketing Strategie zurechtlegt. Zudem sollte man sich nur an Onlinemarketing-Spezialisten wenden, welche ihr Handwerk verstehen, ansonsten gerät man schnell in die Bredouille.

 

Quellen:           5 Reasons Your Branded Content Is Failing – Joseph Lazauskas
Definition Content Marketing – Publizistik Projekte Hartmut Giesen

Dies ist ein studentischer Beitrag von Finn Sulzer (@Jack_D_8), den er im Rahmen der Vorlesung “Online-Marketing” verfasst hat. Finn Sulzer studiert Publizistik im Haupt- sowie Jura im grossen Nebenfach. Nebenbei arbeitet er im Archiv bei einer Industrieversicherung.

 

Posted in studentischer Beitrag
3 comments on “Drei Gründe warum Content Marketing scheitern kann
  1. Isabelle says:

    Hi Finn! Guter Beitrag. Das mit der “Markenstimme” erlebt man leider immer noch des öfteren, wenn man bestimmten Marken z.B. auf Facebook folgt. Eine junge Marke schafft extra Arbeitsplätze um die Marke im ganzen Social Media Netz zu verbreiten, die Kunden zu informieren und natürlich so Aufmerksamkeit zu erregen. Leider (so kommt es mir vor) werden dann von einem New-Facebook-User über Facebook irgendwelche Dinge gepostet, die keinen Sinn machen, oder man merkt, dass derjenige/diejenige extem stolz sein muss, dass er endlich einen Status verfassen konnte 😉 Spannend wäre eine Auflistung einiger Marken, welche den schlechtesten Social Media Auftritt bieten. Hier etwas ähnliches über die schweizer Detailhändler. http://www.tagesanzeiger.ch/digital/social-media/Schweizer-Detailhaendler-unbeholfen-mit-Twitter–Co/story/23978261

  2. Julian Szenogrady says:

    Ich möchte mich Isabelles Meinung anschliessen, ein guter Beitrag! Jedoch kann ich dem allgemein gültigen Kredo, dass nur junge Menschen raffiniertes Content Marketing betreiben können, nicht folgen (häufige gehörtes Schlagwort “Digital Natives”). Die technischen Skills der Bedienung von Social Media-Tools müssen auf jeden Fall aktiv erlernt werden, wohingegen Kreativität und Kommunikationsgeschick bei der Erstellung von Content meiner Meinung nach vor allem auf den “natürlichen Talenten” der Erschaffer basieren. Virale und somit sehr erfolgreiche Online-Kampagnen entstehen auch oft spontan und fundieren auf einer humorvollen (Bier-)Idee. Als aktuelles Beispiel kann, bwz. MUSS hier All-Time-Favourite http://www.facebook.com/zukkihund genannt werden…

  3. Nicolà says:

    Guter Beitrag! Mir ist bei lesen des letzten Punktes ‘Firmen verbreiten ihren Inhalt nicht’ ein Gedanke gekommen. Du schreibst ja, dass obwohl genügend Followers (oder auch likes) vorhanden sind, die Posts nicht gelesen werden. In der Sitzung ‘Facebook als Marketingkanal’ haben wir ja denn Edge Rank kennengelernt, welcher den Nachrichtenstream filtert. Anscheinend sehen wir als Fans dadurch nur gerade durchschnittlich 16 % der Beiträge von Firmen. Sollten sich dann Firmen nicht auch fragen ob es sich lohnt qualitativ hochwertige Inhalte über Soziale Netzte zu verbreiten wenn sie kaum gesehen werden können? Vielleicht ist mein Gedanke etwas weit her geholt aber ich fand es eine Überlegung wert.

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