Vor nicht allzu langer Zeit hat Facebook den Text in seinem Suchbalken verändert. Neu steht dort „search for people, places and things“, der call to action hat sich minimal, aber doch wesentlich verändert. Doch dieser unscheinbare, graue Text wird uns noch lange nicht dazu bringen, unsere Suchgewohnheiten im web zu verändern. Um uns von Google wegzuholen, muss Facebook schon einiges mehr bieten – und das kann es eigentlich auch.
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Facebook kennt all unsere Präferenzen – weiss, wann und wo wir was ‚geliked‘ haben. Und dank Facebook wissen wir auch, was unseren Freunden gefällt und was uns gefallen könnte. In diesem Punkt hat Mark Zuckerbergs Imperium also einen riesigen Vorteil gegenüber Google. Das wird wohl auch der Grund sein, weshalb Google schon seit längerer Zeit versucht, ein soziales Netz aufzubauen. Wie wir alle wissen, weitaus weniger erfolgreich als ihre Konkurrenten.
Facebook-Search bietet Antworten, keine Resultate
Google bietet zwar Fakten, aber manchmal sucht man eben nach Meinungen und subjektiven Antworten. Und genau das könnte sich Facebook zum Vorteil machen. In ihrem kleinen Gärtchen in das Google keinen Zutritt hat züchten sie Daten heran und ernten Wissen über Vorlieben und Präferenzen von ihren Nutzern. Dieses Wissen wiederum können sie nutzen, um uns ganz gezielt zu zeigen, was sie denken was wir sehen wollen (Stichwort Filterbubble – nicht ganz ungefährlich). Und dank diesem Wissen liefern sie uns auch die gewünschten Meinungen und subjektiven nach denen wir suchen.
Wo es für die Werbetreibenden interessant wird
Für Werbetreiber ist Facebook schon jetzt ein Rummelplatz. Für sie bietet die social media Plattform ein perfektes Marktforschungsinstrument. Einfach einen neuen Artikel, ein neues Bild – vielleicht sogar ein neues Produkt – auf seinem Profil vorstellen und sehen wer auf den Daumen nach oben klickt. Die Unternehmungen bekommen so auch direktes Feedback von ihren Fans und potentiellen Kunden – einfacher geht’s wohl gar nicht.
Durch ein eigenes Profil auf dem Gesichterbuch können Unternehmungen auch gleich direkt mir ihren Kunden in Kontakt treten. Mit ihnen ihre Anliegen besprechen und Ideen austauschen. Das ist sonst nirgends in diesen Dimensionen möglich und verhilft den Firmen zu einer starken Kundenbindung – nicht ganz unerlässlich für’s gute Geschäft!
Durch das ausgeklügelte System von Facebook, wird uns auch gleich auf unserer Startseite präsentiert, was uns gefallen könnte und auf welche Seiten wir gehen sollten, um unsere Bedürfnisse zu befriedigen (und gleich nochmals Stichwort Filterbubble). Und da lecken die Werbetreibenden natürlich Blut… Für sie ist dies die einmalige Möglichkeit, ihre Werbung effizient und zielgruppengerecht zu platzieren. Dazu kommt noch, dass sie wunderbar indirekte Werbung betreiben können: „Ach so, meinem Freund gefällt Content Lab. Da sollte ich vielleicht auch Mal drauf gehen!“
Wenn Facebook jetzt auch noch ein ausgeklügeltes Suchtool anbieten sollte, ist das für Werbetreiber ideal. Für sie heisst es dann, fleissig Fans sammeln, guten Content bieten um die Kunden an sich zu binden und so das eigene Profil pushen. Wenn ich dann zum Beispiel auf Facebook nach einem guten Sushi-Restaurant suche, liefert mir die Suchmaschine das Profil eines Sushi-Restaurants, wo auch meine Freunde schon waren (check-in), über das meine Freunde etwas geschrieben haben (comment), von dem ich mir gleich selbst ein Bild machen kann (photos) und das meinen Freunden gefällt (like). Und was meinen Freunden gefällt, gefällt auch mir – richtig?
Das Suchtool von Facebook wäre also nicht nur für die Marketingabteilung von Unternehmen eine Chance, es könnte auch uns die Suche und das Leben vereinfachen. Facebook würde uns Resultate liefern, zu denen sich schon viele eine Meinung gebildet haben und diese direkt auf dem Profil kund getan haben. So können wir uns auch gleich selbst ein gutes Bild vom Produkt machen. Und wenn etwas schon über 1 Million ‚likes‘ hat, dann ist es für uns auch vertrauenswürdiger und für die Unternehmen leichter verkäuflich. Eine win-win-Situation.
Dies ist ein studentischer Beitrag von Jannine Kamm (@JannineKamm), den sie im Rahmen der VL „Online-Marketing“ verfasst hat. Sie studiert Publizistik- und Kommunikationswissenschaften im Hauptfach und Wirtschaft und Filmwissenschaft im Nebenfach. In ihrer Freizeit bereist sie den Planeten, wenn sie nicht gerade in der Eishalle ist.
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