Was würden wir heute ohne Suchmaschinen machen? Das Internet ist so omnipräsent wie noch nie zuvor – und gewinnt noch immer an Stellenwert. Es gibt verschiedene Suchmaschinenanbieter, wie beispielsweise Yahoo, Bing oder search.ch. Doch eine der wichtigsten – ihr wisst alle von welcher ich spreche – ist Google. In der Schweiz laufen 98% der Suchmaschinenanfragen über Google! Deshalb ist diese Suchmaschine auch bei Anbietern, Firmen und Inserenten sehr beliebt. Sie schalten Anzeigen, inserieren und werben somit für ihre Produkte. Doch wie genau machen sie das? Die Antwort lautet: mit Hilfe von Google AdWords.
Google AdWords (ein Wortspiel aus dem Englischen „ad“ = Werbeanzeige und „Words“ = Wörter) ist eine Form der Internetwerbung, welche von Google seit dem Jahr 2000 angeboten wird. Die Unternehmen können kostenpflichtige Online-Werbeanzeigen auf Google-Suchseiten (auch sonstigen Seiten) aufschalten. Vorteile von Google AdWords: Man wird wesentlich schneller beachtet, was zu einer Zunahme der Kundschaft führt. Die AdWords Anzeige ist ein Direktwerbemittel, da sie gezielt an eine bestimmte Zielgruppe oder in einer bestimmten Zielregion geschaltet wird. Die Anzeige hat eine grosse Reichweite: Sie erreicht nicht nur Kunden welche gezielt im Web suchen, sondern auch diejenigen, welche sich nur im Internet informieren wollen.
Schauen wir uns einmal genauer an, wie genau dass Google AdWords funktioniert: Ein Unternehmen (Anbieter, Inserent) möchte gerne bei Google eine Anzeige schalten. Dazu muss er zuerst ein Benutzerkonto bei Google AdWords eröffnen. Der Inserent kann ziemlich frei entscheiden, wie er seine Anzeige gestalten möchte – mit ein paar groben formalen Angaben natürlich: Die Anzeige darf nicht zu lang sein. Sie sollte kurz und prägnant auf den Punkt gebracht sein. Sie besteht lediglich aus einer Titelzeile, maximal zwei Werbetextzeilen und dem Link zur Website. Die Anzeige wird vom Inserenten selbst erstellt. Er verfasst den Text und definiert die relevanten Suchbegriffe (keywords), zu denen die Anzeige angezeigt werden soll. Mit Hilfe von Keywords will man diejenigen Sucher ansprechen, welche höchstwahrscheinlich an dem angebotenen Produkt interessiert sind.
Bsp. für eine AdWords Anzeige: Blue Ray Player von Conforama.
Quelle: Eigene Darstellung.
Keywords sind die Begriffe, welche die Nutzer bei Google eingeben:
Quelle: Eigene Darstellung.
Auch die Kosten werden vom Inserenten selbst festgelegt: Er bestimmt das Tages- oder Monatsbudget. Zudem legt der Inserent fest, wie hoch der „Preis pro Klick“ sein soll. Dies kann von Geschäft zu Geschäft variieren. Je höher der „Preis pro Klick“ den der Inserent zu zahlen bereit ist, desto höher wird seine Anzeige auf der Ergebnisseite aufgelistet. Man kann diesen Prozess auch als eine Art Auktion ansehen: Wer am meisten bietet, bekommt den besten Platz.
Anhand eines Beispiels soll nun gezeigt werden, wie sich eine Suchmaschinenresultatseite zusammenstellt:
Quelle: Eigene Darstellung.
- Bezahlte Suche (Paid Listing, Sponsored Listing Ads): Die Anzeigen sind die obersten Links (im gelben Fenster), sowie die Links am rechten Rand. Dies ist die bezahlte Platzierung der Webseiten. Die Anzeigen müssen bei Google auch als solche klar erkennbar sein! 64,6% der kommerziellen Klicks gehen auf die AdWords-Anzeigen (der User sucht gezielt und will etwas kaufen). Die restlichen 35,4% sind allgemeine Klicks (sich informieren, surfen). Paid Ads werden je länger umso wichtiger!
- Die Organischen Resultate (organic listing) sind diejenigen Suchresultate, welche aufgrund der Eingabe eines Suchbegriffs von Google nach eigenen Kriterien angezeigt werden. Es sind also natürliche Ergebnisse. Ihre Auflistung beruht auf der Relevanz für die Suchanfrage. Die Webseiten werden aufgrund ihrer Qualität geranked (aufgelistet), was mit Hilfe von Algorithmen der Suchmaschine geschieht. Die Toppositionierung beim ‚Organic Listing’ kann durch Suchmaschinenoptimierung (SEO) erreicht werden. Die organische Ergebnisliste befindet sich unterhalb und links der bezahlten Anzeigen. Nur 14,8% der organischen Resultate erscheinen „above the fold“: Sie sind so auf der Suchmaschinenresultatseite angeordnet, so dass man nicht herunter zu scrollen braucht.
- Schliesslich gibt es noch die Shopping Resultate (Product Listing Ads).
Der Internetnutzer klickt nun also eine Anzeige an; dank dem Link wird er direkt auf die werbende Internetseite weitergeleitet. Der Inserent muss allerdings nur dann bezahlen, wenn sein Link auch tatsächlich angeklickt wird (nach dem Modell des ‚Preis pro Klick’ à Cost per Click „CPC“).
Was ist CTR (Click through rate)?
Dies ist ein Begriff aus dem Internetmarketing. Die Klickrate gibt die Anzahl der Klicks auf Sponsorenlinks im Verhältnis zu den gesamten Impressionen an. Wird beispielsweise eine Werbung hundertmal angezeigt, dabei aber nur einmal angeklickt, dann beträgt die Klickrate 1%. CTR ist demzufolge die Durchschnittsrate, wie oft die Sucher auf die Seite klicken werden. Man kann die Klickrate als Indikator dafür ansehen, ob die Werbung erfolgreich ist (höhere CTR) oder ob die Werbung verbessert werden muss (niedrige CTR). Die durchschnittliche CTR bei Google Ads liegt bei 0,4%.
Was ist Google Analytics?
Dies ist ein Service, welcher ebenfalls von Google angeboten wird. Google Analytics führt eine umfangreiche Webseitenanalyse durch und zeigt anschliessend detaillierte Statistiken auf. Durch dieses Programm werden allfällige Fehler und Mängel der Webseite aufgedeckt und analysiert, wodurch sie anschliessend behoben werden können. Der Fokus bei der Analyse liegt vor allem auf den Besuchern der Webseite und ihrem Verhalten (welche Keywords haben sie verwendet, wie oft besuchen sie die Seite, usw.). Dadurch, dass das Programm mit Google AdWords verknüpft ist, hat man als Inserent einen guten Überblick, wie die aktuelle AdWords-Kampagne läuft.
Quellen:
Google AdWords – Werben Sie bei Google für Ihr Unternehmen!
Autorenzeile:
Dies ist ein studentischer Beitrag von Larissa Pelloni (@larissapelloni), den sie im Rahmen der Vorlesung „Online-Kommunikation“ verfasst hat. Larissa Pelloni studiert an der Universität Zürich Publizistik im Hauptfach und Russische Sprachwissenschaft im Nebenfach.
Sehr informativ – Kann Google, um Umsatz zu generieren, nicht Leute anstellen, die den ganzen Tag wie wild darauf los clicken?
So einfach geht das nicht 🙂 AdWords registriert ‘unnatürliche’ Klickmuster (zB mehrere Klicks auf die gleichen Anzeigen vom gleichen Computer aus) und stellt diese nicht in Rechnung.
Super Blogpost Larissa!
Endlich verstehe ich was Google AdWords sind (nichts gegen die Dozenten) ;).
Ich finde du hast es wirklich gut erklärt und es durch die Screenshots verständlich dargestellt!
Ein aufschlussreicher Blog! Nun verstehe ich endlich, was mit der ‘click through rate’ gemeint ist. 🙂
Auch insgesamt ist die Erklärung wie Google AdWords funktioniert sehr gelungen. Mir sind die Anzeigen nämlich schon oft aufgefallen, aber bislang war mir nicht klar wie diese Zusammenstellung zustande kommt.
Auch der Zusammenhang zu Google Analytics ist interessant. Für Firmen ist es bestimmt sehr praktisch dort stets mitverfolgen zu können, wie ihr Inserat ankommt!
Was noch zu ergänzen bleibt:
Du schreibst:
“Man kann diesen Prozess auch als eine Art Auktion ansehen: Wer am meisten bietet, bekommt den besten Platz”
Die Platzierung hängt aber nicht bloss vom Preis ab, den man zu bezahlen bereit ist, sondern auch von der Relevanz der beworbenen Website. Google nennt das Quality Score. Mehr Infos wie die Ad Auctions funktionieren, gibts von Googles Chief Economist Hal Varian höchstpersönlich: http://www.youtube.com/watch?v=a8qQXLby4PY&noredirect=1