Es blinkt, lenkt ab und Schwups hat man aus Versehen draufgeklickt. Bei Werbebannern in Apps sind sich Android und iPhone-Nutzer für einmal einig: Sie stören. Doch muss das unbedingt sein?
Ein allgemein bekanntes Problem: Das Spiel oder die Anwendung ist gestartet und bereit benutzt zu werden, doch Werbung funkt dazwischen. Nun die Frage: Bezahlt man eine überschaubare Summe und macht der Werbung den gar aus oder weigert man sich aus Prinzip und versucht dieses oftmals blinkende Etwas zu ignorieren? Diese Angelegenheit ist bereits schon so verhasst, dass es sogar verschiedene Tipps und eigene Programme gibt, welche versprechen Werbung endgültig verschwinden zu lassen. Wieso gibt es In-App-Advertising also überhaupt?
Finanzierung kostenloser Apps
In-App-Werbung generiert dieses Jahr bereits Umsätze von 2,4 Milliarden Dollar. Gemäss einer Studie werden diese bis ins Jahr 2015 noch auf 7,1 Milliarden steigen. Werbung per App ist also ein noch nicht ganzheitlich erschlossenes Feld mit vorhandenem Potenzial. Entwickler setzen auf diese Art der Werbung um bei gratis angebotenen Anwendungen einen Teil der Kosten aufzufangen. Wird eine App kostenlos angeboten muss sie zum Teil durch Werbung finanziert werden. Doch Werbung in jeder freien Ecke oder solche die die Anwendung sogar unterbricht, ist unnötig. Wie also geht es richtig? Wie sieht gute In-App-Werbung aus?
7 Tipps für phänomenale In-App-Werbung
1. Weg mit veralteter Grafik. Es gibt heute hochauflösende und sehr schön designte Games, die durch ein Banner in älterer Grafik gestört werden. Auch mobile Technologie hat sich entwickelt. Also: Anschluss finden!
2. Werbung benutzerfreundlich integrieren. Führt ein aufblinkendes Banner beim Nutzer zu einem verpassten Highscore oder zur Spielunterbrechung hört sich das grundsätzlich schon falsch an. Soll heissen: Werbung in die App integrieren, nicht als Störfaktor platzieren. Im Idealfall steht die Werbung nicht im Gegensatz zur App, sondern bietet dem Nutzer einen Mehrwert und soll das Gesamterlebnis fördern.
3. Eine passende Agentur suchen. Zeit und Ressourcen für die selbstständige Suche nach Werbepartnern sind oftmals nicht vorhanden. Dafür gibt es viele Werbenetzwerke, die Verbindungen zu seriösen Werbepartnern für die eigenen Inhalte herstellen.
4. Lokales anbieten. Den Nutzer durch einen Hinweis auf seinen aktuellen Aufenthaltsort persönlich anzusprechen wird in ihm vielmehr Engagement hervorbringen als eine traditionelle Bannerwerbung dies jemals könnte. Das ist vor allem für lokale Gutscheinangebote und ladenbezogene Angebote relevant.
5. Interaktivität bieten. Wird dem Nutzer die Kontrolle überlassen, kann das eine ganz neue Form von Werbung generieren. Somit muss aber auch die Möglichkeit gegeben sein einen Inhalt zu überspringen. Bei sogenannten Rich-Media-Ads, die den Fokus auf Interaktion und Unterhaltung legen, wird die Anwendung pausiert und dem Nutzer wird etwas Ansprechendes gezeigt. Zum Beispiel eine anregende Geschichte, die es erlaubt Informationen selber zu entdecken. Bilder, Videos und Audio sind dabei eine grosse Hilfe, wie im folgenden Video von BMW.
6. Kontrolle behalten. Mit Hilfe von Self-Service Plattformen ist es möglich den Überblick über laufende Kampagnen im eigenen Content zu behalten und darüber zu bestimmen, welche Anzeigen in der Anwendung laufen sollen. Zudem können durch Beobachtung von Kennzahlen, wie der Zeitspanne bis der call-to-action erkannt wird, behindernde Elemente entdeckt und entfernt werden. Auch der Zeitpunkt wann ein Nutzer die Werbung wegklickt bzw. wieder verlässt kann Aufschluss über deren Qualität und Verbesserungsmöglichkeiten geben.
7. Technische Feinheiten. Last but not least: Die Werbung muss richtig funktionieren. Nach dem Anklicken sollte die Ladezeit möglichst klein sein um lange Wartezeiten, die einem der Nutzer nicht schenken wird, zu vermeiden. Im Gegensatz dazu kann aber auch durch Nutzung des sogenannten Splashscreens als Werbefläche die Startzeit der App überbrückt werden. Die Ads zu testen und laufend zu optimieren ist unumgänglich.
Zusammenfassend ist es also wichtig die richtige Art von Werbung für die eigenen Bedürfnisse zu finden. Einerseits muss sie zu der App passen, andererseits in diese eingebunden und schön präsentiert werden. Fazit: Nicht stören oder nerven, sondern einen Mehrwert für den Nutzer bieten und das Gesamterlebnis abrunden.
Dies ist ein studentischer Beitrag von Karin Nützi (@NtziKarin), den sie im Rahmen der Vorlesung „Online-Marketing“ verfasst hat. Karin studiert im Hauptfach Publizistik im 5. Semester, im Nebenfach Populäre Kulturen und Wirtschaft.
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