Kloutscore = 42

Eine Zahl, ein Wert, ein Faktor?

Was bedeutet Klout, für uns als Nutzer? Wie beeinflussbar sind wir, wenn es um Zahlen und Fakten geht? Ein Selbstversuch beschreibt meine Erfahrungen mit der sogenannten neuen Währung des Internets.

Doch erstmals ein kurze Erklärung des Begriffes Klout:

  1. Das Wort Klout kommt vom englischen Clout, was soviel wie Durchsetzungsvermögen oder Einfluss bedeutet.
  2. Klout ist ein Startup Unternehmen, welches 2008 in San Francisco gegründet wurde.
  3. Klout misst den Einfluss von Menschen in der Online Welt.
  4. Der Klout Score kann zwischen 1-100 liegen.
  5. Der Klout Score wird mittels einem der Öffentlichkeit unbekannten Algorithmus berechnet, bei dem verschiedene Faktoren wie Likes, Retweets, Freunde und Followers eine Rolle spielen.
  6. Mehr als 400 Signale aus 7 verschiedenen Netzwerken werden in diesen Score miteinbezogen.
  7. „In die Berechnung fliessen Daten aus drei Kategorien ein:
    a) Quantität, also wie viele Facebook-Freunde, Twitter-Follower oder YouTube-Abonnenten jemand hat und wie intensiv er über diese Kanäle kommuniziert
    b) Mobilisierungsfähigkeit, die misst, wie viele Tweets oder Facebook-Einträge einer Person von anderen Nutzern kommentiert, gemocht oder weiterverbreitet werden
    c) Die Güte des eigenen Netzwerks, also wie einflussreich wiederum die eigenen digitalen Freunde sind“[1].
  8. Klout ist ein sogenanntes Social Scoring System.

Dienstag Morgen – 8:00, noch ein wenig verschlafen. So begann für mich die Vorlesung Online Marketing an der Uni Zürich. Die Vorlesung öffnete uns die Türen in eine neue Welt welche mir, dass bemerkte ich schnell, noch sehr unbekannt war. Twitter, Google+ überall sollten wir einen Account eröffnen. Da dachte ich mir schon, was soll denn das? Mir reichte Facebook doch völlig, ist das nicht genug des virtuellen Fussabdruckes? Doch noch in der selben Woche wurde ich Mitglied bei Google+ und Twitter.

Twitter, nimmt einen sehr schnell in den Bann. Es macht es einem einfach Prominenten, Politkern oder spannenden Newsportalen zu folgen, und man fühlt sich schnell Teil dieser neuen Welt. Noch schnell das App runterladen und schon ist man auch immer mobil. Einfach und klar.

Doch noch nicht genug des Wahnsinns. In der darauf folgenden Woche, erneut früh morgens, kamen wir mit dem Wort Klout in den Kontakt. Die Dozierenden, sprachen über eine Rangliste die uns im Laufe des Semesters begleiten würde. Diese Rangliste zeigt  auf, wer von uns den meisten Einfluss im Netz hat.  Kaum war die Seite online, begann auch schon der Wettlauf. Wer ist der Beste? Wer hat die höchste Position? Kurz gesagt, der Spielgeist in mir wurde geweckt. Zu Beginn lag mein Klout Score im Bereich zwischen 10 und 20, also nicht grade hoch. Der Durchschnitt lag bei 30.

Die kleine Zahl hinter meinem Namen reichte mir nicht, ich wollte mehr. So suchte ich im Netz nach Informationen über diesen Klout Faktor. Viel wurde schon gebloggt und geschrieben über dieses mir noch unbekannte Ding. So verfeinerte ich meine Google Suche und fragte direkt nach Tipps um den Klout Score zu erhöhen. Schnell fand ich dann auch Seiten mit etlichen Tipps und geheimen Tricks um den Score zu erhöhen.

Siehe da, dass Spiel konnte also ausgetrickst werden.

Ist dies, dennoch ein fairer Wettkampf? Ist das dann der wirkliche Einfluss  im Internet? Oder sagt der Score nur aus ob jemand gut spielt oder nicht?

So befolgte ich nun einige von den Tipps, und merkte, es funktioniert wirklich. Doch nach zwei Wochen regelmässigen Twitterns, und Fotos auf Facebook laden hatte ich wieder genug von den vielen Social Media Aktivitäten. Mein Interesse für den Score verschwand. Und dies machte sich auch schnell bemerkbar ich verlor meine Position in den Top 10 wieder und beschäftigte mich mit anderen Dingen. Bis zu dem Moment als ich diesen Blog schreiben sollte. Und mich dann definitiv bei dem Portal von Klout anmeldete. Bei dem offiziellen Portal, wo all meine Aktivitäten von Facebook, Twitter und Co. zusammengefasst wurden. Dort sah ich dann meine Entwicklung im Detail aufgelistet.

Fazit:
Es war eine spannende Erfahrung, mich in dieses mir noch sehr unbekannte Thema einzulesen. Aber ich bin auch froh wenn ich jetzt meinen Klout Account wieder löschen kann. Denn die Menge an Informationen, welche dort über mich gesammelt werden, ist mir doch zu viel des Guten.

Doch Achtung, lieber Leser, wenn sie Nutzer von sozialen Netzwerken sind, haben auch Sie schon einen Klout Account. Denn jeder wird dort automatisch angemeldet. Der Klout Score ist eine spannende Sache, aber repräsentiert meiner Meinung nach nicht den tatsächlichen Einfluss einer Persönlichkeit. Denn die Nutzer sozialer Netzwerke entstammen nicht allen Altersgruppen gleichermassen und sind demnach nicht repräsentativ für die demographischen Merkmale der Gesellschaft..

So ist auch dieser Faktor nur eine Zahl, eine Nummer, zwar mit Bedeutung und einer Wertung aber nur für die Social Media Experten dieser Welt.

Hier  noch ein paar Links zu guten Artikeln, welche sich mit Klout beschäftigen:

Die offizielle Klout Homepage
Spannender Artikel im amerikanischen Magazin Wired
Kritischer Artikel in der Zeit

Die Bilder sind alles Screenshots, und somit auch eigene Darstellungen.

Bei der Kopfzeile 1, zitiere ich aus dem oben genannten Zeit Artikel.

Dies ist ein studentischer Beitrag von Martina Denzler @martiniquue den sie im Rahmen der Vorlesung Online Marketing verfasst hat. Martina studiert an der Universität Zürich Kunstgeschichte im Hauptfach und Publizistik und Kommunikationswissenschaften im Nebenfach.

[1] Zeit Artikel, siehe Link

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Ab 18. September 2012
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