My Name is Brand: James Brand
Eine Anleitung: Wie man von Agent 0815 zum Agent 007 wird
James Bond ist Trumpf. Noch nie ist in den Schweizer Kinos ein Film so gut gestartet wie „Skyfall“. Bis jetzt liegen die Besucherzahlen bei ungeschlagenen 350’000. Nun stellt sich die Frage, Wie ein Film so erfolgreich sein kann? Was hat Bond an sich?
Des Rätsels Lösung ist Content Marketing. Eine neue Ära des Marketings, in welcher Kommunikation über die Inhalte interaktiv und nicht mehr einseitig erfolgt. Schlagwörter sind hier Kreativität, Aufmerksamkeit, Engagement und Verbreitung. Doch nicht nur Content Marketing spielt eine Rolle, sondern auch Product Placement und Promotional Tie-in. Promotional Tie-ins sind Filmrechte, welche gekauft werden, um die Thematik in Werbekampagnen einbauen zu können (vgl. Böll, Katrin: Merchandising und Licensing, 1999 S. 129). Die Kombination dieser drei Marketing Strategien tragen zu einer starken Verknüpfung auch ausserhalb des Filmes bei, was wiederrum den Film an sich fördert.
So kann man sich fühlen wie ein 007 Agent, indem man gleich riecht (Parfum 007), das Gleiche trinkt (Heineken, Smirnoff usw.), das gleiche Fahrzeug fährt (BMW, Aston Martin), das gleiche trägt (Tom Ford, Omega usw.) und die gleichen Gadgets besitzt, wie zum Beispiel das Bond-Phone Sony Xperia T. Somit kann jeder Bond sein. (weitere Stil- und Mode – Tipps)
Bevor ihr weiterlest, macht euch doch kurz Gedanken, wie ihr das erste Mal von dem neuen Bond-Film gehört habt? Was hat Bond alles getan um eure Aufmerksamkeit auf „Skyfall“ und die anderen dazugehörigen Produkte zu lenken? Bei mir persönlich womöglich sehr viel, sonst würde ich hier wohl nicht darüber schreiben. Der Markenwert wird laut BV4 auf 1.8 Milliarden US-Dollar geschätzt und so bin ich nur ein kleiner Fisch in dem riesengrossen Teich. Beeinflusst von einem fiktiven Helden mit seinem aussergewöhnlichen Lifestyle hat die James-Bond-Marke sich in unseren Köpfen zu einer positiven Marke geformt.
Umgehen kann man diese Marke fast nicht. Früher oder später erreicht so jeder einmal den „Consumer Buying Cycle“. Doch was hat dieser mit Content Marketing zu tun? Und wie ist dies sichtbar an der James-Bond-Marke?
Der „Consumer Buying Cycle“ kann in drei Kategorien unterteilt werden:
- Der erste Punkt ist das Bewusstsein, die Wahrnehmung eines Produktes. Das Interesse wurde geweckt.
- Als zweites folgt die Überlegung, die Abwägung, ob dieses Produkt den Wünschen und Vorstellungen für einen selbst entspricht und dies die Antworten geben kann, nach welchen gesucht wird.
- Der Abschluss ist die Anschaffung, der Kauf des Produktes. Eine Periode, in welcher der Konsument gewillt ist sich das Produkt zu leisten.
In allen drei Kategorien spielt „Content-kreieren“ eine wesentliche Rolle, nur die Art, wie es geschieht, verändert sich auf jeder Stufe. An dem Beispiel von Coca-Cola Zero und Skyfall/James Bond werde ich diese Stufen und den dabei kreierten Content erläutern.
(1.) In der ersten Phase geht es grundsätzlich darum, Konsumenten zu zeigen, dass das Produkt existiert und welche Vorteile dieses Produkt mit sich bringen kann. Nun kommt es auf das Unternehmen drauf an, welchen Weg es generiert, um möglichst viele potentielle Kunden auf sich aufmerksam zu machen. Der richtige „Type of Content“ muss ausgewählt werden, wie zum Beispiel Blogs, Podcasts, Apps, Infographics, Videos usw.
→ Content Beispiel: Aufmerksamkeit wird erreicht, durch geschaltete Werbung im TV.
(2.) Nachdem die Konsumenten auf das Produkt aufmerksam geworden sind, werden sie sich mit dem Produkt weiter auseinandersetzten und mit anderen ähnlich Produkten vergleichen. Hier ist es wichtig, dass die Konsumenten den Wert des Produkts erfahren, was wiederrum das Vertrauen an der Marke steigern wird.
→ Content Beispiel: Mögliche Konsumenten suchen Informationen, haben Konversationen und tauschen sich über die Marke aus: Der Coke-Zero-Hero bekommt immer die Frau, das Coca-Cola Video Puzzle wird gespielt, für Umweltfreundliche kreierte Coca-Cola die „Recycling King Activity“, spiele selbst James Bond und gewinne dabei, oder die Gestaltung deiner eigenen Coca-Cola-Flasche.
(3.) In der letzten Phase, die Kaufentscheidung, bewerten potentielle Konsumenten das Für und Wider eines Produktes und dessen Marke aus dem bei Punkt (2.) erwähnten Content. Ist dieser positiv und entspricht den Erwartungen wird das Produkt gekauft und Informationen werden weiterverbreitet.
→ Content Beispiel: Das Produkt (Coca-Cola Zero) wird gekauft und der Film (Skyfall) im Kino geschaut. Optimaler Weise werden Informationen von Konsument zu Konsument weitergegeben und für jemand Anderen entsteht der „Content Buying Cycle“ erneut.
Die Rolle von Content Marketing ist folglich enorm wichtig für ein Produkt. Ohne den gezielten Einsatz von Content Marketing würden Konsumenten zu einer anderen Marke wechseln, welche Ihnen relevantere Informationen und stichfestere Argumente liefern würde. Um dies zu verhindern ist, wie anfangs erwähnt, die Kreativität, die Aufmerksamkeit, das Engagement und die Verbreitung der Inhalte, des Unternehmens gefragt.
Dies ist ein studentischer Beitrag von Nicola Bahner (@franknicfurter), den sie im Rahmen der Vorlesung „Online-Marketing“ verfasst hat. Nicola Bahner studiert an der Universität Zürich Publizistik- und Kommunikationswissenschaft im Hauptfach und Populäre Kulturen im Nebenfach. In ihrer Freizeit arbeitet sie im Garten und quasselt viel und gerne mit ihren „Gspähnlis“. Und jetzt gönnt sie sich erst einmal ein Cola Zero. 😉
Bilder Quellen: eigene Darstellung
Klasse Beitrag!! Gefällt mir.
Cooler Beitrag! Product Placement ist an sich schon ein interessantes Thema und du hast es super präsentiert! Und was ist ein besseres Beispiel von PP als 007? Es ist erstaunend, wie viele Marken man im “Skyfall” sieht, wenn man sich darauf aufmerksam macht… Ich dachte jedoch, dass die Kaufabsicht in diesem Fall eher unterbewusst geschieht – wusste nicht, dass die Produkte danach auch mit einem James Bond Photo/Logo verkauft werden…
Sehr toller Beitrag, super übersichtlich und gut erklärt.
Interessanter Beitrag! Gut geschrieben und dargestellt!
Wirklich ein gelungener Beitrag!!! Daumen hoch 😉
Sehr spannender Beitrag. Ich denke, niemand konnte dem Thema Bond in den letzten Wochen entkommen… Gerade Product Placement ist in meinen Augen, eines der effektivsten Tools um die Werbetrommel richtig anzukurbeln. Auf der anderen Seite erhalten ausgewählte Produkte dadurch ihr “gerechtes” Image…. Heineken oder Coke Zero eignen sich natürlich als Bond Getränke hervorragend… und für die Ladys darf natürlich der Champagner nicht fehlen… so fühlt man sich doch selbst fast wie Bond bzw ein Bondgirl…
Wirklich ein sehr gelungener Blogpost 😉 James Bond ist natürlich eine super Auswahl gewesen, um das Product Placement näher zu erklären. Vor einigen Wochen war ich am Skyfall & Heineken Event im Mascotte & Corso. Es war super spannend, mal dabei sein zu können (gratis Essen, Heineken trinken mit James Bond Logos, Film schauen..)
natürlich habe ich mich während des Filmschauens dann umso mehr auf Product Placement (v.a. Heineken) geachtet.
Sehr guter Beitrag, Nicola! Vor allem den Titel finde ich gut, der war auch der eigentliche Grund wieso mir dieser Post zuerst aufgefallen ist. Wenn ich an James Bond denke, fallen mir auch sofort Dutzende von Brands ein – von Omega Rolex bis Martini…
Gut gefallen hat mir auch, dass du den “Consumer Buying Cycle” mit eigenen Content-Beispielen genauer erklärt hast. Sehr übersichtlich, danke!
Toller Beitrag, sehr aktuell! Interessant ist, dass seit Daniel Craig JB spielt das Marketing stark intensiviert wurde. Während in “Casino Royal” vor allem Product Placement vorhanden war, ist der aktuelle Bond wirklich ein grosse Marketing-Maschine. Wenn man bedenkt, dass vor 2 Jahren noch grosse Finanzierungslücken bestanden muss gesagt werden: Da hat jemand gute Arbeit geleistet! 😉 Zudem sind die nächsten zwei Filme bereits finanziert.. Not bad! Mich freuts..!
Als James Bond Fan von klein auf fand ich Produkte, welche mit dem Man im Anzug verziert waren immer besser als die ohne, war (und bin?) also ein klassisches “Opfer” der Content Marketing Maschinerie.
Stellt sich nur die Frage, wo das ganze plötzlich zu viel wird und das zur Anti-Werbung mutiert? Sprich es derart viel Werbung und alltägliche Präsenz gibt, dass sich das Publikum so sehr daran stört, dass die Produkte bewusst gemieden werden.
Momentan scheint dies allerdings noch weit entfernt; gut fürs Business und gut für James.
Toller Beitrag, vielen Dank 🙂
Sehr toller Beitrag! Du hast das Thema sehr gut erklärt mit einem Beispiel das wohl jeder versteht 🙂 Der Titel ist ein richtiger Eyecatcher! Wirklich toll gemacht 🙂
Super Beitrag. Die James Bond Brand gehört schon eh und je zu den ,,Product Placementern”! Mit deinem Blogpost erklärst du die genauen Werbe-Aktivitäten sehr verständlich. Wohl jeder ist schon einmal mit der Situation konfrontiert gewesen, in welcher auf der Wunschliste die James Bond Produkte über anderen Produkten stehen, da man ja gerne das ,,Neuste” aus dem Film haben möchte. 😉
Cooler Post!
Auch die Werbespots von Heineken finde ich immer sehr unterhaltsam und wirklich sehr gelungen. Als ich im Kino Skyfall schauen war, habe ich mich bewusst für Heineken entschieden, einfach um die James-Bond-Experience ‘multidimensional’ zu machen 🙂
…dass dein Beitrag gut ist weisst du mittelerweile schon 😉
Seit ich denken kann liebe ich die James Bond Filme und seit ich denken kann wird in diesen Filmen auch schon intensives Product Placement betrieben. Die Werbeflut, welche durch den aktuellen 007-Streifen verursacht wurde, war mir persönlich zu viel des Guten. Mittlerweile möchten derart viele Brands ein Stück des Bond-Kuchens abhaben, dass der Rezipient fast erschlagen wird von der enormen Werbemasse. Ökonomisch mag dies auf jeden Fall sinnvoll sein, ansonsten empfinde ich dise Werbeanhäufung eher als störend.
Product Placements gibt es übrigens schon seit geraumer Zeit. Die ersten Beispiele findet man bereits im 19. Jahrhundert mit den Anfängen des Films. Früher wurden die Markenprodukte aber eher als Kulissen von den Firmen bereitgestellt. Heute werden enorme Summen dafür bezahlt, die Produkte in den grossen Kinofilmen zeigen zu dürfen. Ich finde es sehr interessant, dass eine scheinbar ‘neuartige’ Idee schon so alt ist. Ich bin gespannt auf die weitere Entwicklung und die weiteren Bond-Filme:)
Jeder will ein Coke-Zero-Hero (bestes Wort ever) sein! Hochaktueller und ebenso spannender Post. Sehr gut gefallen haben mir vor allem deine anschaulichen Beispielszenarios, wie folgendes:
“Content Beispiel: Das Produkt (Coca-Cola Zero) wird gekauft und der Film (Skyfall) im Kino geschaut. Optimaler Weise werden Informationen von Konsument zu Konsument weitergegeben und für jemand Anderen entsteht der „Content Buying Cycle“ erneut.”
Interessanter und gut strukturierter Beitrag! Ich finde spannend, dass product placement in Kinofilmen mittlerweile beinahe Kultstatus erlangt hat und dass das Publikum offen darüber diskutiert. In diesem Zusammenhang hört man den negativ konotierten Begriff “Schleichwerbung” immer seltener. Ein weiteres aktuelles Beispiel für extensive Produktplatzierung wäre wohl der neueste Teil der Vampir-Romanze “Twilight: Breaking Dawn”.
Sehr spannender Beitrag. Gerade bei Skyfall, so schien mir, ist der Product-Placement-Anteil aussergewöhnlich hoch. Es stellt sich die Frage ob es irgendwann nicht einmal etwas zu viel des Guten wird und die Film-Serie nicht zu einem Dauerwerbespot (aus)genutzt wird. Zu Skyfall gab es diesbezüglich bereits einige negative Stimmen. Andererseits gehört die “Schleichwerbung” seit jeher zu den Agenten-Filmen. Bond arbeitet eben nicht nur im Auftrag seiner Majestät sondern auch im Auftrag der Werbekunden.
Super Post mit einem sehr catchy Titel!
Ich finde die Produzenten haben auch mit dem Theme Song von Adele ein Coup gelandet. Da bekommt man doch sofort Lust auf das neue 007-Abenteuer 🙂
http://youtu.be/q-gLRp5bSpw
WOW! Super toller Beitrag! Gratuliere, Nicola 🙂
Interessant finde ich, dass für die meisten Product Placement unbewusst stattfindet…An die James Bond Beispiel, habe ich das gefühlt, dass es jeder neue Film für mehr Produkten geworben wird. Es werden immer mehr Produkte im Film eingeblendet.
Super originelle Idee, super Beitrag! Toll geschrieben! Congrats!
Der Titel deines Beitrags macht neugierig und der Inhalt ist spannend! Deine Beispiele veranschaulichen super die einzelnen Schritte des “Customer Buying Cycle”. Gelungener Post!
Der Titel verspricht nicht zu viel! Super spannender und informativer Beitrag! Die Beispiele sind sehr gut gewählt und veranschaulichen das Ganze sehr verständlich!
Ich gehöre zur seltenen Spezies der Menschen, die noch nie einen James Bond Film gesehen haben. Durch deinen Beitrag wurde mir aber im Nachhinein erst bewusst, wie präsent “Bond-Content” ist. Vielleicht werde ich mir den Film doch anschauen, inkl. Coke Zero.
Klasse Blogpost!
Bond als cooler, starker, edler und sportlicher Typ mit Beschützerinstinkt ist Idol vieler Männer und Ziel der Begierde etlicher Frauen. Damit spricht er Personen in verschiedenen Schichten und diversen Alters an und ist somit ein ausgezeichneter Werbeträger.
Ich finde Coca Cola hat den Werbespot auch perfekt auf den Film angestimmt, da er den Titelsong und viel Action enthält. Und natürlich kriegt der Typ der Coke Zero trinkt, zum Schluss die Frau 😉
cooler Beitrag !
Ich fand es ungeblaublich wie viele product Placement mit James Bond publiziert wurde !!
🙂
Das Sponsoring im neuen James Bond ist wirklich sehr extrem. Kaum fängt der Film an, springt einem schon der grösste Sponsoring-Partner entgegen: der Uhrenhersteller Omega. Aber wen verwundert es. So eine Produktion ist ja leider nicht umsonst und um einen Teil der hohen Produktionskosten wieder herein zu holen, muss Sponsoring betrieben werden. Gemunkelt wird, dass insgesamt Lizenzverträge für 45 Millionen Dollar abgeschlossen wurden. Nur leider soll die Produktion mehr als das 3-Fache verschlungen haben. Und letztendlich: Wen stört es schon, dass aus James Bond plötzlich mal ein James Brand wird, solang alles andere stimmt! 🙂
Klasse Titel und wie Shaima schon gesagt hat, er verspricht wirklich nicht zu viel. Ich persönlich mag dieses Brand-overloading in den Bond Filmen. Es gehört einfach dazu und ohne wäre es meines erachtens nicht das selbe. Denn wer will schon nicht wie Bond sein…Teure Uhren, super Gadgets hammer Schlitten und wenn da keine Marke dahinterstehen würde, wäre das richtig langweilig…