Online-Marketing Möglichkeiten für Fotografen
Vor zwanzig Jahren war das Leben eines Fotografen noch viel komplizierter. Lernen Bilder zu schiessen war aufgrund der 35mm Filme ein teures Unterfangen, kein instant Feedback auf dem Display der Kamera, etc. Doch auch wer die Kunst des Fotografierens erlernt hatte, war nicht davon befreit, Werbung für seine Arbeiten zu betreiben. Das Einsenden eines Fotos und Vorstellungen bei Fotoagenturen mit dem Portfolio unter dem Arm war ein langwieriger, mühsamer Prozess. Im Zeitalter des Internets hat jeder die Möglichkeit seine Arbeiten einem grossen Publikum zu präsentieren. Welche Dinge muss man beachten und wie kann man Werbung im World-Wide-Web betreiben?
1) Homepage erstellen
Es ist wichtig, dass der Auftritt des Fotografen nicht zu verspielt und billig wirkt. Es gibt Möglichkeiten von Gratis Blogs (zB. http://tumblr.com). Es fehlen jedoch die gestalterischen, sowie strukturellen Freiheiten, auch wenn verschiedene vorgefertigte Designs verfügbar sind. Deswegen gehört eine eigene, individuelle Homepage zu den Schlüsselfaktoren. Für die eigene Homepage benötigt ihr folgende Dinge: einen eigenen Webspace, einen WordPress Account (es gibt auch Alternativen wie zB. Joomla) und eine eigene Domain.
Empfehlungen: http://www.metanet.ch (Webspace und Domain in einem Rutsch), http://wordpress.org (Blog Tools & Publishing Plattform)
Beim Inhalt der eigenen Homepage müsst ihr auf drei Sachen achten: Erstens sollten Informationen über euch, eure Tätigkeiten und euren Werdegang verfügbar sein, damit sich ein potentieller Kunde informieren kann. Zweitens solltet ihr nach dem Prinzip „weniger ist mehr“ arbeiten: Bei den Portfolios (Bildersammlung) solltet ihr sehr stark selektionieren und wirklich nur die Besten Arbeiten auf die Homepage stellen. Der dritte Punkt ist so wichtig, dass ich ihm einen eigenen Abschnitt widmen werde.
2) Content is King: Fülle deine Homepage regelmässig mit Inhalten!
Es ist extrem wichtig, die Besucher immer wieder auf die eigene Seite zu locken um sie mit dem Markennamen / dem Produkt vertraut zu machen. Aus diesem Grund empfehle ich auch die WordPress Oberfläche zu benutzen, da man sehr einfach einen Blog auf der Homepage erstellen und die Seite dadurch regelmässig mit Inhalten füllen kann. Ich persönlich finde es wichtig, den Blog sauber vom Rest der Homepage zu trennen damit die „virtuelle Visitenkarte“ sauber und minimalistisch gehalten wird. Das ist jedoch Geschmacksache…
3) Social Media
Über die verschiedenen Kanäle der sozialen Netze wie Facebook, Twitter etc. kann sehr direkt ein grosses Publikum angesteuert werden, um für eure Homepage zu werben. In diesem letzten Schritt sollte das Ziel sein möglichst viele Leute auf die eigene Homepage zu locken und sie dort mit deren Inhalten zu konfrontieren. Ich werde im Folgenden vier der Social Media Netze genauer unter die Lupe nehmen:
– Facebook: Facebook hat den Vorteil, dass man mithilfe einer Fan-Page ein zusätzliches Profil erstellen kann. Es können dadurch Beiträge verfasst und Fotos gepostet werden. Ausserdem können verschiedene Statistiken eingesehen werden. Der Umstand, dass oft ein Grossteil des persönlichen Umfeldes Facebook-Nutzer sind, kann nützlich sein, um der eigenen Homepage / Marke einen Anfangsschub zu geben.
– Twitter: Dieses Netzwerk soll helfen, euch mit möglichst vielen verschiedenen Fotografen und potentiellen Kunden zu verbinden, die ihr nicht persönlich kennt. Es geht darum ein Netzwerk aufzubauen, das spezifisch an euren fotografischen Tätigkeiten interessiert ist.
– Google+: Die „Kopie von Facebook“ ist aus einem Grund nicht zu unterschätzen: Google verwendet diese Datenbank für ihre Suchtrefferauswertungen. Das heisst, dass eine Seite, die mit einem Google+ Profil verlinkt ist, automatisch die Information der Homepage präziser an Google-Suchanfragen weiterleiten kann. Ergo, wird die eigene Homepage einen besseren Rang in der Trefferliste von Google einnehmen.
– Instagram: Dieses soziale Netzwerk, welches auf Bilder ausgerichtet ist läuft nur auf mobilen Geräten (per App). Seit neuem gibt es auch eine Möglichkeit Instagram-Profile per Desktop-Browser anzusehen. Instagram ist kein wirklich ernst zu nehmendes Fotografen-Tool, da sich mithilfe vorgefertigter Filter jeder ein wenig als Fotograf austoben kann, jedoch dient es einem anderen mächtigen Zweck: Inhalte erstellen um so die Vertrautheit zu euren Fotografien und dem Markennamen aufzubauen.
Es scheint nun als müssten wir den ganzen Tag unseren Online-Auftritt verwalten. Dem ist aber nicht so, denn es gibt ein paar hilfreiche Tools, die den Aufwand verringern und die anstehenden Arbeiten zentralisieren.
– Hootsuite (Betreuung mehrere sozialer Netzwerke in einem Profil)
– Twitterfeed (Automatisches publizieren der WordPress Blog Einträge auf Facebook und Twitter)
– Google Analytics (Statistiken über die Besucher der eigenen Homepage, die helfen die Seite zu optimieren)
Ich hoffe, dass diese Schritte weiterhelfen konnten, um den Fotografen zu helfen sich selbst zu präsentieren. Zum Abschluss und als Inspiration möchte ich mit einem TED-Talk von Chase Jarvis enden, der über die Idee vom „Teilen der Ideen im Internet“ spricht:
Youtube: TEDxCMU – Chase Jarvis – Setting Your Ideas Free
Dies ist ein studentischer Beitrag von Christoph Voellmy (@voellmy42) den er im Rahmen der Vorlesung “Online-Marketing” verfasst hat. Christoph Voellmy studiert Publizistik und Kommunikation & Politikwissenschaften. Er ist Fotojournalist bei der Aargauer Zeitung und Betreiber von votographie.ch
Hallo
Vielen Dank für diese tollen Tipps! Sie helfen Neulingen sehr weiter. Insbesondere der Link, mit dem man mehrere soziale Netzwerke gemeinsam verwalten kann, hat mir weitergeholfen!!
Grüsse