Schlüsselüberlegungen für Marken vor dem Beitritt eines sozialen Netzwerkes

Soziale Netzwerke schossen in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden. Nach dem rasanten Erfolg von Facebook, zogen diverse andere Netzwerke nach, mit mehr oder minder grossem Erfolg. Nach wie vor dominieren insbesondere Facebook und Twitter die digitale Welt der sozialen Netzwerke, doch auch andere Netzwerke wie Google+ oder Instagram weisen ein starkes Wachstum hervor. Die hohe Relevanz von sozialen Seiten macht es für Marken unerlässlich sich auf diesen zu Präsentieren. Durch die enorme Vielfalt an sozialen Plattformen, wird es aber zunehmend schwieriger für Unternehmen zu entscheiden, auf welchen sie sich engagieren sollen und auf welchen nicht.

Nur nicht untergehen im Meer der sozialen Netzwerke

 

Wann soll einem sozialen Netzwerk beigetreten werden?

Welche Indikatoren weisen also darauf hin ob sich eine Marke auf einer sozialen Plattform präsentieren soll oder nicht? Für Patricio Robles vom Digitalen Marketing Blog Econsultancy sind vorwiegend fünf Indikatoren von hoher Relevanz. Funktionalität, Demographie, Return on Investment (ROI), Überschneidung und das Risiko.

1. Funktionalität

Mit Funktionalität meint Robles die Vielfältigkeit der Sozialen Seiten, also welche Dienstleistungen das Netzwerk dem Kunden bietet, welche der Marke einen denkbaren Vorteil ermöglichen kann.

2. Demographie

Demographie bedeutet in diesem Kontext, welche Bevölkerungsschichten sich auf entsprechenden Seiten vorwiegend aufhalten. Werden die sozialen Netzwerke besonders von jugendlichen, geringverdienenden oder von älteren, gutverdienenden genutzt. Je nach Marke bzw. je nach Güter oder Dienstleistungen welche die Marke vertreibt, macht eine Präsenz mehr oder weniger Sinn.

3. Return on Investment (ROI)

Bei einem Auftritt auf einem sozialen Netzwerk muss Kapital eingesetzt werden. Dieses Investment soll auf langfristige Sicht wiederum Gewinne generieren. Der Return on Investment (ROI) bezeichnet das Verhältnis zwischen dem eingesetzten Kapital und dem Gewinn, kurz die Rendite. Ziel jeder Investition ist es eine möglichst hohe Rendite zu erreichen.

4. Überschneidung

Überschneidung meint die Korrelation zwischen Nutzern der Plattform X und Nutzern der Plattform Y. Bei einer hohen Korrelation, kann dies zu negativen Effekten führen. Zum einen bedeutet die Existenz auf beiden Plattformen für das Unternehmen ein enormer Aufwand und zum anderen entsteht anstelle von starken Beziehungen zu Nutzern eher ein Gegenteiliger Effekt. Um neue Nutzer zu erreichen ist es also ratsam vor dem Beitreten einer Sozialen Plattform die Publika zu analysieren, um keine bzw. nur geringe Korrelationen zu generieren.

5. Risiko

Der letzte Punkt ist das Risiko. Marken stehen stets einem Risiko gegenüber wenn sie sich bei einem sozialen Netzwerk engagieren. Durch die enorme Flüchtigkeit des Internets besteht fortwährend die Gefahr, dass die Seite bereits nach kurzer Zeit nicht mehr existiert, wodurch hohe Kosten nicht gedeckt werden können. Weiter besteht ein Risiko einen Trend nicht frühzeitig zu erkennen. Dadurch wird schwierig, aufgrund des enormen Vorsprunges anderer Unternehmen, den gewünschten Erfolg zu erreichen.

Durch eine klare Zielstrukturierung und eine nachhaltige Ressourcenplanung kann das Risiko allerdings stark minimiert werden.

Und sonst?

Enorm wichtig ist es, den richtigen Zeitpunkt des Einstieges zu bestimmen, wobei dies sehr schwierig sein kann. Zu Beginn sind meist die Kosten tiefer, da der Nutzen des Netzwerkes erst mit zunehmender Nutzerzahl steigt und somit auch der Bekanntheitsgrad. Mit anwachsender Nutzerzahl steigen auch die Kosten. Soll eine Marke also bereits in der Entstehungsphase des Netzwerkes investieren oder erst wenn sich erste Erfolge zeigen? Diese Frage kann nicht klar beantwortet werden, da jedes Unternehmen eine andere Strategie verfolgt und somit anders agiert. Ein ergänzender, jedoch nicht minder wichtiger Punkt ist die Bewirtschaftung des sozialen Netzwerkes. Generiert ein Unternehmen keine Inhalte für das Netzwerk, nützt auch der beste Einstieg nichts, da dem Nutzer nichts geboten wird.

Abschliessend kann gesagt werden, dass ein garantierter Erfolg nicht existiert. Trotz Berücksichtigung aller relevanten Faktoren bleibt stets ein Restrisiko. Eine Unternehmung kann beispielsweise heute ein erfolgreiches Markenimage besitzen, welches in naher Zukunft rasant durch Reputationsschäden oder dergleichen zerstört werden kann. Oder um es in den Worten von Bob Dylan auszudrücken „And the first one now, Will later be last, For the times they are a-changin’“.

 

Dies ist ein studentischer Beitrag von Joël Steiger (@steigerIPMZ), den er im Rahmen der Vorlesung “Online-Marketing“ verfasst hat. Joël Steiger studiert Publizistik und BWL. Nebenbei arbeitet er als Controller bei der KITAG in Zürich.

 

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