Wer kennt sie nicht: die berühmt-berüchtigten Powerpoint-Präsentationen, die man immer öfters über sich ergehen lassen muss, bei der Arbeit, in der Universität und bei jeglichen sonstigen Gelegenheiten zu allen erdenklichen Themen. Müssen? Interessante, gut gemachte Slideshows können Inhalt verständlich und kurzweilig vermitteln und somit in jeder Content Marketing Strategie gewinnbringend eingesetzt werden.
Aus meiner Seminar- und Vorlesungszeit kenne ich PowerPoint-Präsentationen nur zu gut. Eine regelrechte Überdosis aus zu langen oder zu unverständlichen Präsentationen, mit zuviel Text in ganzen Sätzen, endlosen Aufzählungen, Schriftgrösse 10 (wer kann denn die lesen ohne Lupe?), Farbdesigns, die zu Erblindung führen können, 5 verschiedene Einblendeffekte, Comic Sans oder – oh Graus – ein Titel mit WordArt. Auch wenn diese Ausführungen eher übertreiben, gilt es doch einen gewissen PowerPoint-Knigge einzuhalten um sein Publikum zum Zusehen zu fesseln und mit nützlichen Informationen zu versorgen.
Schlechte Beispiele gibt es nämlich schon zu Genüge: Wenn das mal keine klare Ansage ist… Ein erster Einblick in die Welt der PowerPoint Desaster.
Gregory Ciotti hat sich diese Probleme zu Herzen genommen und 10 goldene Regeln verfasst, wie Slideshows den Wert eines jeden Contents von Unternehmen ankurbeln werden.
So, zunächst gilt es zu wissen:
- Auf SlideShare (mehr dazu weiter unten) hat man es mit einem professionellem Publikum zu tun. SlideShare birgt ein grosses, meist noch unangetastetes Potential für B2B Marketing. Anders als andere Social Media Plattformen können Streuverluste einem grosses, volatilem Massenpublikum vermieden werden, da hier direkt Entscheidungsträger und geschäftliche User errreicht werden können. Also rein in das Vergnügen!
- Ohne interessanten Titel-Slide, keine Klicks! Inhalte, die auf den ersten Blick nicht interessieren, haben keine Chance auf einen weiteren Klick, auch wenn deine weiteren Slides durchaus Interessantes zu erzählen haben. Wichtig also bei einer Slideshow ist die Titelseite, die dem User angezeigt wird und ihn möglichst so ansprechen soll, dass er sich durch die Präsentation durchzuklicken beginnt. So können auch neugierig gewordene Browser auf deine Seite gelockt werden, wenn deine Titel-Slide Lust auf mehr Content macht.
- Das neue Call-To-Action heisst: Mehr Content! Hat man den User einst gefesselt und zum Durchklicken gebracht, besteht durchaus die Möglichkeit ihn zu noch mehr Content auf der eigenen Website zu führen oder, ein bisschen gemeiner, ihm dort erst die vollständige Präsentation sehen zu lassen. Hier soll der User nicht nur auf die eigene Website gelockt werden – sondern ihm auch etwas geboten werden.
- Sich anfänglich ‘helfen’ zu lassen, kann nützlich sein. Vom Himmel ist noch kein SlideShare-Profi gefallen, der gleich zu Beginn auf der Front oder Home Page gerankt wird. Also: Guest Posting heisst das Phänomen. Wenn der eigene Blog noch nicht die gewünschte Reichweite hat, einfach eine Weile bei anderen posten und schreiben, so wird der eigene Blog mehr gesehen und angeklickt und dem Erfolg steht nichts mehr im Weg.
- Auch lange und datenlastige Präsentationen könnens bringen. So paradox es auch klingen mag: es stimmt. Anders als bei anderen Social Media Plattformen hat man es hier mit professionellem Publikum zu tun, das auch nicht vor langen (so 60 Slides sind der Durchschnitt) und zahlenlastigen (also rein mit den Zahlengrafiken, Charts und was sonst das Statistik-Herz begehrt) Präsentationen zurückschreckt. Ebenso können die Präsentationen mit Audio oder Youtube-Videos bereichert werden, genauso müssen es nicht nur Präsentationen sein: auch fast alle anderen Präsentations-, Dokument- oder Videoformate werden unterstützt.
- Gutes Design ist ein Muss. Das Farbdesaster wurde anfangs schon kurz angesprochen: Rosa Schrift auf grünem Hintergrund funktioniert einfach nicht. Auch wenn der Titel in dreidimensionaler Graphik leuchtet. Das Design muss stimmen! Nicht umsonst handelt es sich hierbei ja um ein visuelles Medium. Ciotti weist auch darauf hin, dass Design über die Vertrauenswürdigkeit einer jeden Slideshow bestimmt. Und wenn du kein Design-Profi oder farbenblind bist: sich professionelle Hilfe zu holen, kann nur nützen! Wenn man auf der SlideShare-Seite sich mal umschaut, sieht man, dass die Präsentationen hier eigene Design entwickelt haben, die sich von den herkömmlichen Powerpoint-Präsentationen unterscheiden. Wie vorher schon erwähnt, entscheidet meist die Titelseite über den Erfolg der Präsentation, deshalb sollte hier der grösste Effort gemacht werden.
- SEO ahoi – Keywords in der Domain. Um den Traffic steigern zu können, bietet es sich natürlich an die SEO-Tricks zu nutzen. Die meisten Besucher kommen über Suchmaschinen zu deiner Präsentation. Sobald relevante Keywords in der SlideShow Domain, Tags, Titel oder Beschreibung der Präsentation vorkommen, kann die SlideShow besser gefunden werden und somit mehr Views generieren, indem die SEO-Besucher sich zu den ‘herkömmlichen’ SlideShare-Usern gesellen. Sollte dies noch nicht genug Traffic generieren, bringen Social Media Netzwerke am zweitmeisten Besucher auf deine Seite. Wenn dort schon grosse Follower-Stamm vorhanden sind, kann der Link der Präsentation einfach auf allen Kanälen geteilt werden, und so eine grössere Reichweite generieren. Zudem handelt es sich bei SlideShare selbst um ein soziales Netzwerk: indem man anderen folgt, deren Inhalte kommentiert oder favorisiert, und sein Profil mit einer professionellen Identität ausstattet, kann so von seinem eigenen aufgebauten Netzwerk profitiert werden. Wenn wir gerade schon dabei sein, wie man mehr Besucher gewinnen kann, gilt es noch zu erwähnen, dass durch Einbettung der Präsentation in andere Websites oder Blogposts kann diese Verlinkung die Suchmaschinensichtbarkeit erhöhen.
- Mit Slideshows kann alter Content wiederverwendet werden. Hast du schon einen eigenen Blog oder spannende Ressourcen? Dann bastle doch jetzt deine eigene Slideshow. Texte schreiben kann doch jeder, spannende Slideshows stellen jetzt die neue Herausforderung. Alten Content neu verpacken, vielleicht neue Inputs dazu verarbeiten, eine gute Visualisierung und voilà neue User können gewonnen und alte User erneut begeistert werden.
- Opt-In Formen für mehr Erfolg. Auch wenn man hierzu sein Profil Premium machen muss, lohnt es sich wenn man noch mehr Möglichkeiten erhalten will, User zu gewinnen. Am Ende einer Präsentation eingebaut, erlauben Opt-In Formen den User zu fragen, ob er es liken, sharen oder was auch immer mag und ob er sich für mögliche weitere Produkte anmelden oder registrieren mag. Achtung: Es nicht zu mühsam machen für den User, niemand skipt gerne unzählige oder irrelevante Opt-Ins durch! Andere Vorteile die SlideShare PRO bietet: Sales Lead generieren, Analyseinstrumente, Track Engagement und Inhalte können auch privat geteilt werden.
- Der Klassiker: per Mail verbreiten. Wie gesagt: Meister fallen keine vom Himmel. Der klassische und einfache und dennoch sehr effektive Weg Content an Kunden zu leiten: der Versand per Mail. Wenn dieser nicht schon längst Bestandteil der Content Marketing Strategie ist, unbedingt miteinbeziehen. Multimedia Content kann so auf mehreren Kanälen gleichzeitig gepostet werden und die erhofften Klicks auf deinen Content erhöhen.
Gewusst wie, braucht man nur noch die richtige Plattform dazu. Slideshare, die grösste Plattform für Präsentationen und andere Dokumente (pdf, Video…) gehört zu den 200 meist besuchten Websites weltweit und wurde kürzlich in die Top 10 der E-Learning- & Erziehungs-Tool gewählt. Sobald man eine Präsentation hochgeladen hat, kann man diese einfach Twitter, Facebook oder Linkedin teilen. Auch der ökonomische Aspekt ist gegeben: wie jeder andere gute Content der im Netz publiziert wird, können auch Slideshows Leadshare generieren.
Ein gutes Beispiel für einen Kanal auf SlideShare ist HubSpot. Mit über 5000 Followers und 429 hochgeladenen SlideShares haben sie schon einen beachtlichen Bekanntheitsgrad erreicht. Bei HubSpot handelt es sich um eine All-In-One Marketing Software, die verschiedene Tools rund um die Website liefert und das schliesslich mehr Kunden gewonnen werden können. Die Themen der Präsentationen handeln von Inbound Marketing, Social Media oder Case Studies. Dabei haben einzelne Präsentationen bereits über 100’000 Views zu verzeichnen.
Ich denke, das waren fürs Erste genug Fakten zum Thema SlideShare und Slideshows. Ich weiss nicht wie es bei euch ist, aber vor diesem Blogpost hatte ich keine Ahnung, das so was existiert. Eigentlich ist es ja wie ein Youtube-Video, das aus Bilder zusammengeschnitten wurde. So wurde SlideShare bei dessen Einführung 2006 auch als Mischung aus Powerpoint und Youtube beschrieben. Beim ersten Besuch auf der Seite, bekommt man langsam eine Idee um was es sich bei SlideShare handelt. Ähnlich wie bei Youtube findet sich oben ein Suchfeld, in welchem man mit Suchbegriffen nach Präsentationen suchen kann. Unterhalb finden sich die Top Präsentationen von heute und empfohlenen Präsentationen. Bei jeder Präsentation wird zudem angezeigt wieviele Views sie schon hat. Man kann zwar interessante Präsentationen finden, dennoch bin ich mir nicht immer sicher, wie sicher die Quelle ist, die sie produziert hat. Deshalb ist es (wie oben erwähnt) wichtig, dass man sein Profil professionell gestaltet. Hier ist eben auch das Design entscheidend. Aber die meisten Präsentationen, die ich mir angeschaut habe, vor allem auch das Beispiel, das ich zu Beginn meines Blogpost verlinkt habe, über die üblichen Powerpoint-Fehler. Solche Präsentationen machen Spass sie anzuschauen und genau dies sollte guter Content ja bewirken. Er sollte den Besuchern relevante und interessant (zum Beispiel in einer Slideshow) verpackte Informationen zu dem Thema liefern. So kann der User profitieren und das Unternehmen den User gleichzeitig an sich binden.
So, genug geschwärmt, los geht der SlideShare-Spass. Auf http://de.slideshare.net/ registrieren und selber uploaden oder passiv geniessen.Wer auf der Lustige-Katzen-auf-Youtube-und-auch-sonst-überall-Schiene fährt und diese mal in SlideShare Form durchklicken will, there you go! Aber wie gesagt: professioneller Content wird genauso geboten.
“Dies ist ein studentischer Beitrag von Gabriela Balmer (@BeingBambi), den sie im Rahmen der Vorlesung ‘Online Marketing’ verfasst hat. Gabriela studiert vor allem Publizistik, muss aber eigentlich nur noch die Nebenfächer abschliessen. Sie arbeitet nebenher im Bereich Presswatch und mag lieber Hunde.”
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