„Papier ist bald das letzte Medium, das ich noch nutzen kann, ohne dass jemand mitliest, der weiss, wo ich gerade bin und mir vorschlägt, was ich noch kaufen soll.“ (Bernet (2010), zit. nach Frank Schirrmacher) Social Media Studie Bernet
Social Media wird als bester Versuch gesehen, etwas zu benennen, dass sich mit grosser Geschwindigkeit in verschiedenen Richtungen bewegt. Dieser Begriff enthält alle Möglichkeiten des Austausches im Netz. Wie gewaltig dieser Austausch ist, wird ersichtlich, wenn man bedenkt, dass Anfangs 2010 wöchentlich 3.5 Milliarden Nachrichten auf Facebook geladen und täglich 25 Millionen Kurznachrichten über Twitter verbreitet wurden (Bernet, 2010, S.9). Diese Zahlen haben sich bis heute keinesfalls verkleinert, sondern sind stetig am wachsen. Dank dieser Austausch von Informationen, Erfahrungen und Sichtweisen mithilfe von Community-Websites, fallen die geografische Mauern zwischen Menschen. Die neuen Online-Communities, wie Blogs, Internetforen, Netzwerke und Videoportale wachsen rasant, denn sie erleichtern die Kommunikation und verbinden Gleichgesinnte in aller Welt (Weinberg, 2011, S. 1-2). Die Rede ist von einer neuer Entwicklung. Bernet (2010) schildert klar, dass Social Media heute dort ist, wo das Radio 1912 war, wo das Fernsehen 1950 war oder was am nachvollziehbarsten ist, wo das Internet 1995 war (Bernet, 2010, S.9-10). Social Media ist also ein Unterhaltungsmedium, dass Spass bereitet. Nicht nur für Jugendliche sondern auch für Ältere ist Social Media Teil ihrer Sozialisation und Teil ihrer kulturellen Austausches (Ebersbach, Glaser & Heigl, 2011, S. 15). Diese Erkenntnisse führten dazu, dass sich auch Unternehmen immer mehr mit dem Social Media und ihre Nutzer ausseinandersezten. Nicht um sonst sagte Cluetrain Manifest (1994) über Social Media:„Unternehmen können zum ersten Mal mit ihren Märkten direkt kommunizieren“ (Weinberg, 2011, S. 93). Social Media Marketing Weinberg 2011
Social Media Marketing
„Social Media Marketing:
kostengünstige Alternative zum traditionellen Marketing mit hohem Nutzwert“
(Zit. nach Weinberg (2011) S.12).
Die traditionelle Vermarktung einer Marke gehört bereits zum Alltagswissen und Jeder weiss, dass die Rede von Marketing ist. Der Zusammenhang von Social Media und der Marke ist jedoch ein kontroverses Thema. Nach Weinberg (2011) ist Social Media Marketing: „Ein Prozess, der es Menschen ermöglicht, für Ihre Websites, Produkte oder Dienstleistungen in sozialen Netzwerken zu werben und eine breite Community anzusprechen, die über traditionelle Werbekanäle nicht zu erreichen gewesen wäre.“ (zit. nach Weinberg, 2011, S. 4) Der Autor hebt absichtlich hervor, dass Social Media vor allem das Kollektiv betonen und nicht die Einzelperson (Weinberg, 2011, S.4-5).
Was aber sind die Vorteile von Social Media Marketing?
Social Media Marketing wird als eine sehr weitreihende Form der Mundpropaganda angesehen, die das Internet von Grund auf verändert. Laut Weinberg ist es nicht sehr einfach diese Art von Marketing zu betreiben. Einer der wichtigsten Punkte sei es immer auf dem Laufenden zu sein und vor allem der Community zuzuhören. Dieses sogenannte virale Marketing, also die Weiteremfehlung der Nutzer an Gleichgesinnten mit den Mitteln der Social Media, löst dann ein Mundpropaganda aus. Diese Art von Fremdbestäubung der Inhalte einer Marke, steigern die Bekanntheit der Unternehmen (Weinberg, 2011, S.5). Ein weiterer Vorteil kann entstehen, wenn das Unternehmen einen guten Eindruck bei den Nutzern hinterlassen kann. Denn bei dem nächsten Produkt dieser Firma oder bei einer Untermarke einer Marke, können die Inhalte viel schneller verbreitet werden (Weinberg, 2011, S.6). Da der Grundkonzept des Social Media Marketings die Weiterempfehlung ist, also dass Freunde sich gegenseitig Links, Websites und Produkte empfehlen, kann eine Marke mit der richtigen Strategie auch ein Sinneswandel bewirken. Weinberg (2011) schildert, dass die richtige Strategie die Konsumenten zum Kauf überzeugen kann (Weinberg, 2011, S.6). Wahrscheinlich ist die Bekanntheitssteigerung und Reputationsaufbau einer der besten Vorteile für die Marken.
Wenn man sich überlegt, dass auch Politiker wie Barack Obama in den Präsidentschaftswahlkämpfen Social Media wie Twitter benutzt haben um ihre Reputation aufzubauen, wundert es nicht, dass auch sehr viele Unternehmen dies vorhaben.
Gibt es auch Nachteile?
Was gutes Marketing bewirken kann, wurde bereits oben geschildert. Im Gegensatz dazu, kann schlechtes Social Media Marketing bewirken, dass Verbraucher zu dem beworbenen Produkt auf Distanz gehen, denn Präsentation und Gestaltung sind im Social Media Marketing von grösster Bedeutung (Weinberg, 2011, S.6). Wenn aber auf die Kritiken und auf die Fragen der Konsumenten nicht sofort reagiert wird, wird die Beliebtheit der Marke im Social Web vermindert und somit kann als ein grosser Nachteil die Reputationsschädigung entstehen. Wie wichtig das Reputationsmanagement für eine Marke ist, ist heute kein Diskussionspunkt mehr. Mit der falschen Strategie kann ein schwer erarbeiteter Ruf innerhalb von wenigen Wochen zerstört werden. Auch ist möglich, dass ein Kunde oder Wettbewerber das Internet benutzt, um den guten empfindlichen Ruf der Marke, in den Schmutz zu ziehen. In diesem Fall kann in einer sehr kurzen Zeit die Reputation beschädigt werden (Weinberg, 2011, S.86). Im vorherigen Abschnitt wurde die schnelle Verbreitungsmöglichkeit der Inhalte durch die Weiterempfehlung erwähnt. Weinberg (2011) ist der Meinung, dass auch in solchen PR-Katastrophen Fällen die Firmen über die Social Media die Gelegenheit haben, dies wieder ins Positive zu kehren. Der Autor argumentiert, dass Firmen negative Erfahrung in sehr positive verwandeln können, indem sie darüber kommunizieren und offen und ehrlich die Lage erklären (Weinberg, 2011, S.86). Unternehmen die darauf nicht reagieren, so Weinberg (2011), riskieren einen beträchtlichen Vertrauensverlust und könnten Marktanteile verlieren (Weinberg, 2011, S.87).
Social Media Marketing im Vergleich zu bezahlte Werbung
Social Media Marketing ist eine vielversprechende Praxis mit grossem Potenzial. Im Vergleich zu herkömmliche, bezahlte Werbung bestehen laut Weinberg (2011), die folgende wichtige Punkte:
- Social Media Marketing erleichtert das Auffinden neuer Inhalte auf natürlicher Weise
Bei der bezahlter Werbung werden die Internetsurfer aufgezwungen, gewisse Inhalte zu konsumieren. Anders ist es jedoch bei der Social Media, hier werden die Inhalte nicht unbedingt mit kommerziellen Absichten verbunden. Wenn ein User eine Website als nützlich, originell oder einfach interessant findet, weist es Gleichgesinnte im Social Media darauf hin. Wenn diese Inhalte auch den Gleichgesinnten gefallen, vermitteln sie die Inhalte einfach weiter an ihre Freunde. Dieser Content kann so sehr viele verschiedene Betrachter erreichen, ohne dem traditionellen Marketing in die Quere zu kommen (Weinberg, 2011, S.7).
- Social Media Marketing lässt Zugriffszahlen in die Höhe schnellen
Traffic also Zugriffe werden nicht nur über Suchmaschinen wie Google generiert. Sobald ein User lesenswerte Beiträge veröffentlicht und die anderen User dies wahrnehmen, werden die weiteren Beiträge, Videos und Empfehlungen dieser User sehr interessiert gelesen und weiter geteilt (Weinberg, 2011, S.7).
- Social Media Marketing baut starke Beziehungen auf
Wenn man die Feedbacks der Konsumenten ernst nimmt und auch auf die Fragen der potentiellen Konsumenten eine ausführliche Antwort gibt, baut man eine sehr starke Beziehung zu ihnen auf. Diese Art von Beziehung wäre auf dem gewöhnlichen Marketing Weg viel schwieriger zu erreichen (Weinberg, 2011, S.7).
Meine persönliche Erfahrung mit Social Media Marketing
Viele Unternehmen in der Schweiz sind schon im Bereich der Social Media tätig. Wenn man bedenkt, dass viele Verbraucher sich über ein Produkt zu erst im Web informieren, weil sie resistent gegen Marketingbotschaften sind, ist es sinnvoll Social Media Marketing zu betreiben. Die Möglichkeit Feedback zu geben und eine Marke oder ein Produkt sofort in aller Öffentlichkeit zu kritisieren aber auch die Faszination von einer Marke aller Welt mitzuteilen, macht die Nutzer auf solche Social Media Marketing Inhalte aufmerksam.
Man kann sich leicht vorstellen, dass Menschen viel lieber auf “echte Menschen” hören, die über ein Produkt ihre Erfahrungen teilen. Dieser von Nutzern selbst gestalteter Inhalt sind für die Nutzer von grösster Bedeutung, da sie einfach authentischer wirken als gewöhnliche Werbung. Zu den Firmenvertreter haben wir als Konsumenten kein Vertrauen mehr. In der Werbung sind alle Produkte zu perfekt, und schon als kleines Kind wird einem beigebracht, dass man der Werbung nicht alles glauben muss. In einer Gesellschaft wo man den Kindern sehr früh beibringen muss, wie man kritisch mit der Werbung umgeht, wird die Bedeutung von solche Möglichkeiten, wo die Nutzer gegenseitig Erfahrungen austauschen viel grösser. Somit entsteht ein Win-Win Situation auf beiden Seiten. Die Konsumenten haben das Gefühl ehrliche Informationen über ein Produkt oder Marke zu erhalten, können ihre Erfahrungen austauschen und ihre Kritiken und Fragen äussern. Auf der anderen Seite können die Social Media Marketing Betreiber potentielle Kunden ansprechen, die sie sonst nicht erreicht hätten. Wobei sie eben zusätzlich auch noch bestehende Kundschaft betreuen und ihre Bekanntheit steigern. Das Entscheidende also sind meiner Meinung nach die Erfahrungen und Berichte der Mitkonsumenten. Denn nur wenn die Nutzer beispielsweise im Micro Blogging Community Twitter die Beiträge einer Marke weiter posten also “Retweeten” kann die Markenbekanntheit gesteigert werden. Plötzlich werden Nutzer erreicht, die zuvor über traditionelle Marketingmassnahmen nicht erreicht werden konnten, weil diese Personen nicht TV schauen oder keine Zeitung lesen. Aber im Internet da verweilen immer mehr Leute und die heutige Generation kann sich ein Leben ohne das Internet gar nicht mehr vorstellen. Umso mehr macht es Sinn in solche Social Media Marketing Aktivitäten zu investieren. Alle diese Faktoren führen meiner Meinung nach dazu, dass es sich als lohnenswert herausstellt, eine Marke im Social Media zu vermarkten.
Wenn ich an paar Beispiele denke, wie Zappos, die Schuhmarke welche über Twitter ihren Kunden Rabatte generiert oder andere Marken, welche exklusive Angebote nur für ihre Social Media Kunden haben, ist zu sehen, dass die meisten Marken schon ganz genau wissen wie sie Kunden anziehen und diese auf ihre Social Media Marketing Aktivitäten aufmerksam machen. Mir fällt auch immer wieder auf, dass die Markenkommunikation in Verbindung mit Prominenten sehr oft angewendet wird. Prominente Personen verschafftenVertrauen bei den Nutzern, da man denkt, dass man sie kennt. Aus diesem Grund wundert es mich nicht.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass sich Social Media als Präsentationsfläche für Marken und Stars gut eignet und auch so genutzt wird.
Sehr gutes Zitat am Anfang.
Leider auch sehr war.
Ja Leider! Nimmt mich sehr wunder, wie die Situation in 10-20 Jahren aussieht.
Segr gut gelungen.Das SM mal von dieser Perspektive zu betrachten.
Ein sehr spannender Beitrag! Du hast alle zentralen Punkte des Social Media Marketings angesprochen und verständlich erklärt. Wie es du bereits auch schon erwähnt hast, hat Social Media Marketing viele Vorteile. Leider bieten Social Media eben nicht nur Chancen, sondern auch Risiken für die Unternehmungen. Genau deshalb ist eine gute Social Media Marketing Strategie und deren Umsetzung zentral für den Erfolg des Unternehmens.