Königin Suchmaschine
Das Zeitalter von Lexika, Bibliothekenund Telefonbüchern ist vorbei. Wer etwas nicht weiss, es aber sofort wissen will, benutzt Suchmaschinen im Internet. Es gibt kaum Fragen, auf die das Orakel vom Web keine Antwort weiss. Sei es, um eine Adresse zu finden, virtuell durch den Hyde Park zu spazieren, den nächsten Apple Händler auszumachen oder mehr über eine Unternehmung herauszufinden, Google weiss Rat und zwar zu (fast) allem.
Der Serverdienst Alexa, der Daten über Webseitenzugriffe durch Web-Benutzer sammelt und darstellt, hat in einer Studie die 500 meistbesuchten Websites veröffentlicht. In den Top-Five befinden sich drei Suchmaschinen, darunter Google auf Platz eins.
Suchmaschinen Marketing
Dass man als Unternehmung dieses unglaubliche Potenzial nutzen will, um die Suche auf sich zu lenken, liegt auf der Hand, sei es, um mehr Bekanntheit zu erlangen, Produkte abzusetzen oder einen Dienst anzubieten. Suchmaschinen Marketing hat einen festen Platz in den Marketingaktivitäten vieler Unternehmungen eingenommen. Das Ziel dabei ist immer dasselbe: Bei spezifischen Suchbegriffen möglichst weit oben auf der sogenannten SERP (search enginge results page) zu erscheinen, um möglichst viele neue Besucher/Innen, sprich potenzielle KundInnen zu gewinnen. Dabei muss zwischen zwei verschiedenen Treffersorten unterschieden werden: Auf der einen Seite findet man organische Treffer, die aufgrund der Algorithmen von Suchmaschinen zustande kommen. Diesen gegenüber stehen die bezahlten Anzeigen bzw. Treffer. Bei Google werden diese Plätze als „AdWords“ verkauft. Suchmaschinen Marketing kann somit unterteilt werden in die Suchmaschinen-Optimierung für eine bessere Stellung bei den organischen Treffern und die Suchmaschinen Werbung, die möglichst präsente Plätze auf SERPs kauft.
Bezahlen oder nicht bezahlen? Das ist hier die Frage
Eine Studie von GroupM UK and Nielsen hat herausgefunden, dass nur 6% der Klicks bei Suchmaschinen auf bezahlte Suchergebnisse fallen und die restlichen 94% der Klicks den organischen Treffern gelten. Diese Differenz scheint einen eindeutigen Schluss zuzulassen: Um seine Dienstleistung, sein Produkt, sein Anliegen oder sein Unternehmen möglichst präsent im Web zu platzieren, lohnt sich vor allem eine Suchmaschinen-Optimierung, die auf eine möglichst hohe Anzeige in den organischen Suchergebnissen abzielt. Wer es schafft, auf Platz eins der organischen Suchtreffer zu landen, hat einen grossen Anteil der Klicks auf sicher. Wie gross dieser ist, hat eine Studie von compete.Com herausgefunden: 53% aller Klicks auf organische Suchresultate gelten dem obersten Link, 15% dem zweitobersten und 9% dem drittobersten.
Was aber, wenn man es nicht unter die TopFive schafft? Was, wenn man nicht einmal auf der ersten Trefferseite erscheint? In Anbetracht der Tatsache, dass es zu fast jedem Suchbegriff unzählige passende Homepages gibt, ist das Unterfangen, dank einer Suchmaschinen-Optimierung auf Platz eins, zwei oder drei zu landen alles andere als einfach. Diese Erkenntnis relativiert also das 94 zu 6 Klickverhältnis zwischen organischen und bezahlten Treffern.
Suchmaschine vs. URL Eingabefeld
Hinzu kommt, dass die Intention bei der Verwendung einer Suchmaschine nicht immer dieselbe ist. So wird das Suchfenster in der Praxis auch sehr häufig als Eingabefeld für die URL im Browser „missbraucht“. Hat man Google als Startseite eingerichtet, geht es schneller „SF“ ins Suchfenster zu tippen und auf den ersten Link zu klicken, als zuerst merken zu müssen, dass die korrekte URL nicht „www.sf.ch“ sondern „www.sf.tv“ lautet. Geht es um eine generische Suche nach etwas Unbekanntem, müssen mit Sicherheit diese wenigen Prozente der Klicks auf den ersten Link der organischen und somit den Klicks auf organische Links im Allgemeinen abgezogen werden. Sie kommen aus reiner Bequemlichkeit des Menschen zustande. Genau darüber hat Elisa Gabbert einen Blog verfasst.
Die Qual der Wahl
Welche Strategie beim Suchmaschinen Marketing am optimalsten ist, kann nicht eindeutig beantwortet werden. Zu viele externe Faktoren müssen berücksichtigt werden. Denn auch sie wollen auf Google und Co. ein Wörtchen mitreden. Trotzdem ist das Verdikt klar: Um auf der Plattform Internet gefunden und angeklickt zu werden, ist ein gutes Suchmaschinen Marketing unumgänglich. Das Ziel dabei ist eindeutig: Je weiter oben desto besser!
Dies ist ein studentischer Beitrag von Simon Knoth (@simonknoth), den er im Rahmen der Vorlesung “Online-Marketing” verfasst hat. Simon Knoth studiert Publizistik- und Kommunikationswissenschaften sowie Management and Economics an der Universität Zürich. Daneben ist er Geschäftsführer und Inhaber der Firma HK learning, die massgeschneiderte Lösungen für den Wissenstransfer innerhalb einer Unternehmung anbietet.
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