Wie Social Media Marketing auch schief gehen kann

Der Einsatz von Social Media liegt im Trend – Die Nutzung sozialer Netzwerke für Marketingzwecke und damit die Zielsetzung kundenorientiert zu kommunizieren, ist eine neue Form des Onlinemarketing und stellt eine verhältnismässig kostengünstige Alternative zu herkömmlichen Marketingstrategien dar. Allerdings sollten Unternehmen ihr eigenes Marketing und Kampagnenkonzept damit nicht überstürzen. Die von Greenpeace lancierte Anti-Shell-Kampagne ist dabei das Vorzeigebeispiel, wie der Einsatz von Social Media auch schief gehen könnte.

Social Marketing Contest – Von Nutzer generierter Werbebanner

Mit dem Launch der täuschend echten Webseite www.arcticready.com informiert Greenpeace scheinbar aus Sicht von Shell über die neuen Arktispläne. Als besonderer Gimmick gibt die Seite vor, einen Social Media Contest zu veranstalten, bei dem User Werbebanner für die neue Kampagne kreieren können. Dies wird jedoch von den Nutzern so genutzt, dass nicht für, sondern gegen Shell geworben wird! Aussagen wie „The Icecaps won’t melt themselves. Let’s Go.“ oder „Birds are like sponges… for oil! Let’s Go.“ lassen den Öl-Riesen schliesslich nicht gut aussehen.

Die Aktivisten legen weiter nach und erstellen einen Fake Twitter Account, welcher Shell mit Tweets wie „Making the Humpback Whale not go extinct will be difficult, but we’ll do our best“ als ungeschickt darstellt und zugleich führt dies dazu, dass die Arcticready Kampagne noch schneller verbreitet wird. Nachrichten wie „possibly the funniest PR disaster I’ve ever witnessed“ sind seither die Regel.

Obwohl diese Kampagne ein Schwindel ist, zeigt sie dennoch auf was für Auswirkungen ein nur zur Hälfte durchdachtes Social Media Marketing haben könnte. Aus diesem Grund sollte stets im Vorfeld die eigenen Inhalte überprüft, durchdacht und hinterfragt werden. Denn was einmal im Internet publiziert wird, ist öffentlich und bleibt somit ewig erhalten. In diesem Sinne – Let’s Go!

 

Dies ist ein studentischer Beitrag von Stephanie Gram (@Stephanie_Gram), den sie im Rahmen der Vorlesung “Online-Marketing” verfasst hat. Stephanie studiert Publizistik, Germanistik und Anglistik.

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5 comments on “Wie Social Media Marketing auch schief gehen kann
  1. Laura says:

    Interessanter Artikel! Ich bin aber ganz überrascht, dass http://www.articready.com noch online ist – hatte das nicht rechtliche Konsequenzen gegen greenpeace von Seiten von Shell? Sie verwenden ja auch ihr Logo und auf der Startpage wird ja auch nicht ausgewiesen, dass eigentlich greenpeace dahinter steckt.

  2. Stephanie says:

    Hi Laura, Ich habe gelesen, dass Shell Greenpeace nicht anklagt um deswegen nicht noch mehr Medienpräsenz zu erhalten. Weshalb die Seite aber noch online ist, weiss ich leider auch nicht. LG

  3. Laura says:

    Haha 🙂 Na das ist ja mal eine tolle Strategie 😉 Danke für die Info! Aber dass Shell aus diesem Grund nicht klagt, lässt mich irgendwie vermuten, dass an den Vorwürfen von greenpeace zumindest zum Teil was dran ist.

  4. Lillian says:

    Äusserst interessanter Artikel! Ich finde es andererseits auch eine positive Erscheinung wie man mit Hilfe von Social Media kritische Themen in ein anderes Licht rücken kann 🙂

  5. Melanie says:

    Dein Beitrag zeigt meiner Meinung nach sehr schön auf, dass man auch – oder gerade – im ‘Social Media’-Bereich am besten fährt, wenn man sich seine Aufmerksamkeit durch die eigenen Vorzüge verschafft und nicht indem man andere schlecht macht. *thumbs up*

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